An der Kreuzung zwischen Rheiner Landstraße und der Großen Schulstraße sollen ein Baumarkt sowie eine Park+Ride Anlage entstehen. Der Flächennutzungsplan und der Bauplan für das große Projekt gehen jetzt in die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung.
Konkret geht es um eine Grünfläche an der Rheiner Landstraße, die ehemals als Deponie genutzt wurde. 2019 beschloss der Rat der Stadt Osnabrück auf Anfrage der Globus Fachmärkte GmbH & Co. KG, einen Baufachmarkt mit Gartencenter auf der Fläche zu errichten. Insgesamt soll der Baumarkt eine Verkaufsfläche von circa 13.700 Quadratmetern und etwa 380 PKW-Stellplätze haben. Hintergrund der Planungen seien zum einen der Ausbau der Stadtattraktivität und zum anderen der Wunsch der Helleraner Bevölkerung, wieder einen Baumarkt in Reichweite zu wissen. Seit der Schließung von Max Bahr im Jahr 2014 müssen Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils für bauliche Projekte entweder bis an die Hannoversche Straße oder die Hansastraße fahren.
Konfliktbereich Kreisverkehr
Konfliktpotenzial sieht der Fachbereich Städtebau vor allem in Hinblick auf den Kreisverkehr Rheiner Landstraße/Große Schulstraße. Die Kundenströme zum Garten- und Bauzentrum werden nach Berechnungen des Fachbereichs für eine stärkere Frequentierung beider Straßen sorgen; vor allem sei allerdings die Rheiner Landstraße betroffen. Die Entwicklung an der Großen Schulstraße sei „vertretbar“: Pro Tag würden nach Kalkulationen des Fachbereichs insgesamt 436 PKW mehr durch die Straße fahren. Eine Verkehrsentlastung sei demnach eher für die Ost-West-Achse erforderlich. „Nach langen Absprachen haben wir uns zunächst dafür entschieden, den Kreisverkehr zu behalten. Sollte der aktuelle Kreisel den Verkehr zu sehr ausbremsen, haben wir auch andere Wege bedacht“, berichtet der Leiter des Fachbereichs Städtebau Holger Clodius. Eine Möglichkeit wäre, den Kreisverkehr in eine normale Kreuzung umzuwandeln und eine Ampelanlage zu installieren. Die andere Option wäre ein „Turbokreisel“ mit separaten Rechtsabbiegestreifen. Letzteres würde den Verkehr zwar beträchtlich entlasten, würde jedoch für weniger Radsicherheit sorgen.
Klimatische Auswirkungen noch nicht untersucht
Neben dem Baumarkt soll auch eine Park+Ride Anlage entstehen. „Damit wollen wir die Pendlerströme in die Innenstadt reduzieren“, so Clodius. In direkter Umgebung der geplanten Anlage befindet sich bereits eine Metrobus-Haltestelle, von der aus Pendlerinnen und Pendler in die Stadt fahren können. Die klimatischen Auswirkungen des Bauvorhabens wurden noch nicht untersucht; diese liegen erst im zweiten Schritt der Öffentlichkeitsbeteiligung vor. Klar ist allerdings jetzt schon, dass es zu negativen Effekten kommen wird: „Immer wenn gebaut wird, gibt es klimatische Abstriche. Es ist letztlich eine Kosten-Nutzen-Abwägung“, informiert der Fachbereichsleiter. Eine mögliche Konsequenz wäre die Beeinträchtigung des nach Westen gerichteten Kaltluftstroms.
Die Planunterlagen können bis zum 24. März im Dominikanerkloster an der Hasemauer 1 eingesehen werden. Hier können die Flächennutzungs- und Baupläne genauer erörtert und kommentiert werden.