Deutschlands Wirtschaft könnte von einer gleichmäßigeren Verteilung der Teilzeitarbeit profitieren, so eine Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA). Diese Veränderung könnte nicht nur eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen, sondern auch dazu beitragen, den Fachkräftemangel zu verringern.
Studie verdeutlicht unterschiedliche Beweggründe für Teilzeitarbeit
Diese Studie, die vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA), angesiedelt am Institut der deutschen Wirtschaft (IW), in Zusammenarbeit mit dem Jobportal „meinestadt.de“ erstellt und von den Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichtet wurde, zeigt auf, dass die Motivationen für Teilzeitarbeit zwischen den Geschlechtern variieren. Frauen, die 38,4 Prozent der Befragten ausmachen, wählen Teilzeitarbeit oft wegen Betreuungsaufgaben, während 31,2 Prozent der Männer diese Arbeitsform bevorzugen, um mehr Zeit für Freizeitaktivitäten und eine höhere Lebensqualität zu haben. Aktuell sind rund 30 Prozent der Beschäftigten in Deutschland in Teilzeit tätig, von denen 81 Prozent Frauen sind.
Teilzeitarbeit und Fachkräftemangel
Laut Studie könnte eine gleichmäßigere Verteilung von Teilzeitarbeit zwischen Männern und Frauen dazu beitragen, den Fachkräftemangel abzumildern. Insbesondere wenn beide Partner ihre Arbeitszeit nahe an Vollzeit reduzieren konnten, könnte die gesamte Arbeitszeit in einem Haushalt höher sein als bei der herkömmlichen Vollzeit/Teilzeit-Aufteilung.
Bereitschaft zur Aufstockung der Arbeitszeit
Die Untersuchung zeigt außerdem, dass viele Teilzeitbeschäftigte bereit wären, ihre Arbeitszeit zu erhöhen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Unter den Befragten mit Betreuungsaufgaben nannten 41,9 Prozent mehr Homeoffice als zentrale Voraussetzung. Flexiblere Arbeitszeiten (30,5 Prozent) und bessere Betreuungsangebote (19,1 Prozent) wurden ebenfalls oft genannt.
Dazu äußerte sich Sibylle Stippler, die Autorin der Studie: „In einem angespannten Arbeitsmarkt ist Flexibilität der Schlüssel zur Lösung des Fachkräftemangels – zumal Unternehmen mit den richtigen Rahmenbedingungen Teilzeitkräfte perspektivisch für Vollzeit motivieren können“, so Stippler gegenüber den Funke-Zeitungen.
Für die Studie wurden im Juni 3.052 Fachkräfte mit Berufsausbildung in verschiedenen Branchen vom Marktforschungsinstitut Bilendi befragt.
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