Die Glasmanufaktur Brandenburg (GMB), der letzte Solarglashersteller Deutschlands, steht nach Angaben der indischen Mehrheitseigentümerin Borosil vor dem Aus. Ohne „kurzfristig wirksame Stützungsmaßnahmen“ könnte die Produktion Ende März gestoppt und 300 Arbeitsplätze verloren gehen.
GMB steht vor dem Aus
Laut einem Bericht des „Spiegels“ hat Borosil, die indische Mehrheitseigentümerin der GMB, Spitzen der Ampelkoalition im Bund sowie Union und Linke in einem Brief gewarnt, dass ohne „kurzfristig wirksame Stützungsmaßnahmen“ die Flachglasproduktion in Tschernitz nahe der polnischen Grenze eingestellt werden müsse. „Sollten im März keine Entscheidungen zur Unterstützung der deutschen Solarindustrie getroffen werden, muss Borosil die Produktion in Tschernitz einstellen und die GMB schließen“, heißt es in dem Schreiben.
300 Arbeitsplätze bedroht
Christian Kern, Verwaltungsratschef des GMB-Mutterkonzerns Interfloat und ehemaliger Bundeskanzler von Österreich, bestätigte gegenüber dem „Spiegel“, dass GMB der größte Arbeitgeber in der Region ist. „Sollte die Produktion eingestellt werden, wären 300 Jobs unmittelbar betroffen.“
Herausforderungen der Solarindustrie in Europa
Die europäische Solarindustrie hat mit einem Überangebot an günstigen Modulen aus China zu kämpfen, während die USA mit hohen Steuervergünstigungen Solarunternehmen anlocken. Erst letzte Woche kündigte das Schweizer Unternehmen Meyer Burger an, seine Modulproduktion in Freiberg herunterzufahren und im April zu schließen.
Politische Unterstützungsmaßnahmen gefordert
Vertreter von SPD und Grünen sprachen sich für den Erhalt mindestens eines Grundstocks an Produktionskapazitäten der Solarindustrie in Deutschland aus. Es gibt bereits Vorschläge, Betreibern von Solaranlagen aus heimischer Fertigung eine höhere Einspeisevergütung für den Strom zu garantieren, um die Solarindustrie im Land zu halten. Bislang hat sich die Bundesregierung jedoch nicht auf sogenannte Resilienz-Boni geeinigt.
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