Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zieht sich bis Ende des Jahres vollständig aus Afghanistan zurück. Trotz dieser Entscheidung versichert ihr Chef Thorsten Schäfer-Gümbel, dass die Unterstützung für die afghanische Bevölkerung auch künftig fortgesetzt wird, allerdings in veränderter Form über Nichtregierungsorganisationen.
Neuausrichtung der Unterstützung
Die GIZ hat angekündigt, ihre bisherige Arbeitsweise in Afghanistan grundlegend zu ändern. „Die GIZ arbeitet weiterhin für die Menschen in Afghanistan, allerdings in einer anderen Struktur“, erklärte GIZ-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagsausgaben). Diese Umstrukturierung ist eine Reaktion auf den Machtwechsel in Afghanistan und die Entscheidung der Bundesregierung, ab 2025 keine eigenen Mitarbeitenden vor Ort zu belassen. Zukünftig sollen Hilfsprojekte ausschließlich über Nichtregierungsorganisationen wie die Welthungerhilfe, Save the Children und das International Rescue Committee (IRC) umgesetzt werden.
Fokus auf Frauen und Mädchen
Nach Angaben der GIZ bleibt der Schwerpunkt der Projekte auf der Sicherung des täglichen Lebens der Bevölkerung, insbesondere durch die Bereitstellung von Wasser. „Unsere Arbeit in Afghanistan bleibt wichtig, denn seit August 2021 haben sich die Lebensumstände der Menschen drastisch verändert“, betonte Thorsten Schäfer-Gümbel. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Frauen und Mädchen. Die GIZ finanziert Beratungsangebote und Kleinstkredite, die Frauen helfen sollen, ein kleines Geschäft aufzubauen. Zudem werden Frauen unterstützt, Saatgut und Setzlinge zu züchten, um Einkommen zu generieren und ihre Familien zu versorgen.
Privatsektor als einzige Einkommensquelle für Frauen
Nach Ansicht der GIZ ist der Privatsektor derzeit der einzige Bereich, in dem Frauen Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten finden können. Seit 2002 war die GIZ in Afghanistan aktiv, wobei die erste Gruppe von Mitarbeitern bereits seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 nicht mehr vor Ort ist. Bis zum Jahresende 2024 werden allen lokalen Beschäftigten die Verträge gekündigt. Zukünftig wird die staatliche deutsche Entwicklungshilfe aus Deutschland oder einem „Drittland“ heraus betreut, während die beauftragten Organisationen die Arbeit vor Ort übernehmen.
✨ durch KI bearbeitet, .