“Until Tomorrow” von Ali Asgari / Foto: Filmfest Osnabrück
Der Friedensfilmpreis Osnabrück des 37. Filmfests Osnabrück geht an den Spielfilm „Until Tomorrow“ („Ta farda“) des iranischen Regisseurs Ali Asgari. Der Gewinnerfilm wird im Filmfest Extra am Dienstag (18. Oktober) um 18:30 Uhr erneut in der Lagerhalle gezeigt.
Der Preisträgerfilm erzählt von der alleinerziehenden Mutter Fereshteh (Sadaf Asgari), die ihr unehelich geborenes Kind wegen der strengen Sitten vor ihren Eltern geheim hält. Als die sich überraschend ankündigen, versteckt Fereshteh die Babysachen und sucht verzweifelt nach einer Betreuung. Aber eine Enttäuschung folgt der nächsten.
„Ohne staatliche Filmförderung hat Ali Asgari einen bemerkenswerten Film gedreht, der vor Intensität pulsiert und mit reduzierten Mitteln eine außergewöhnliche Sogwirkung entfaltet”, lobt die Jury. “Mithilfe einer Handkamera und dem Einsatz von Plansequenzen schafft es ‚Until Tomorrow‘, packend von Emanzipation als Prozess zu erzählen sowie der Solidarität, mit der es sich der Unterdrückung in der Arbeitswelt, Gesellschaft, Familie und Liebe entgegentreten lässt.“
Film aktueller denn je
Mit diesen Inhalten ist der Film aktueller, als bei den Dreharbeiten abzusehen war. Die Jurymitglieder Anne Küper, Julia Roesler und Hadi Khanjanpour schreiben: „Junge Frauen sind es, die aktuell die Proteste im Iran prägen, Frauen, die sich wehren und zusammen organisieren. Und auch in dem Film, den wir auszeichnen, macht sich eine junge Frau bereit für einen Kampf, um sich schließlich der Konfrontation zu stellen. Aus jeder Ablehnung hat sie Mut geschöpft, zu verlieren gibt es nichts mehr für sie, die die Liebe zum eigenen Kind antreibt.“ Ali Asgari erhält mit der Auszeichnung ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro, gestiftet von der Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur.
Das Filmfest Osnabrück zeigt den diesjährigen Friedensfilmpreis-Gewinner Until Tomorrow erneut am Dienstag (18. Oktober) um 18:30 Uhr in der Lagerhalle. Tickets gibt es an der Abendkasse.