Sylvia Haller, Gewaltschutzexpertin beim Deutschen Frauenrat, hat die Notwendigkeit für mehr Plätze in Frauenhäusern und besser finanzierte Schutzmaßnahmen für Frauen betont. Sie unterstrich die Wichtigkeit gesellschaftlichen Bewusstseins für Partnerschaftsgewalt, welche unter anderem mehr Frauen im eigenen Zuhause bedroht als an Orten wie Parks oder Unterführungen.
Forderung nach effektiven Schutzmaßnahmen und Aufklärung
Die Expertin appellierte an die Notwendigkeit effektiver Schutzmaßnahmen für Frauen. „Sylvia Haller sagte: „Schutz ist nur möglich, wenn es wirklich effektive Schutzmaßnahmen für alle Frauen gibt. Und dazu zählen genügend Plätze in Frauenhäusern und gut erreichbare Angebote in den Frauenberatungsstellen.“ Sie betonte die Notwendigkeit ausreichender Finanzierung dieser Maßnahmen.
Die gefährlichste Orte für Frauen
Haller thematisierte außerdem den Mangel an gesellschaftlichem Bewusstsein für die wahre Gefahr, der Frauen ausgesetzt sind. Die meisten Gewalttaten gegen Frauen finden nicht in Parks oder dunklen Unterführungen, sondern im eigenen Zuhause statt, so Haller. „Nicht im nächtlichen Park oder in der dunklen Unterführung sind Frauen in Deutschland nämlich am meisten gefährdet, sondern im eigenen Wohnzimmer. Dafür fehlt ein gesellschaftliches Bewusstsein“, sagte sie.
Klare Benennung von Tätern und Tatumständen
Haller betonte außerdem die Wichtigkeit der klaren Benennung der Täter und der Tatumstände. „Wichtig ist, dass die Partner und Ex-Partner als Täter klar benannt werden“, so Haller. „Ebenso wie die Räume und Umstände, in denen diese Frauen getötet wurden.“
Ursachen von Gewalt gegen Frauen
Die Expertin sprach außerdem über die Ursachen von Gewalt gegen Frauen. „Gewaltausübung lässt sich nicht einer bestimmten Schicht oder Bevölkerungsgruppe zuordnen“, erklärte Haller. „Sie findet ihre Ursachen in mangelnd reflektierter Männlichkeit, in den patriarchalen Zusammenhängen, die Frauen in Abhängigkeit halten und hat mehr strukturelle als individuelle Gründe.“
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