Die Einführungspläne von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) für einen „Auswahlwehrdienst“ haben geteilte Reaktionen ausgelöst. Die Positionen rangieren von Unterstützung über Forderungen nach weitreichenderen Maßnahmen bis hin zu Widerstand von Seiten der politischen Akteure.
Die Reaktionen auf die Pläne im Detail
Der Vorsitzende des Verteidigungs-ausschusses, Marcus Faber (FDP), lobte die Pläne und betonte den Nutzen einer stärkeren Einbindung junger Menschen in Bundeswehr und Reserve. Währenddessen kritisierte der FDP-Fraktionschef Christian Dürr die Idee einer Wehrpflicht und betonte stattdessen die Bedeutung einer starken und attraktiven Bundeswehr. Auch der SPD-Chef Lars Klingbeil betonte, dass die Bundeswehr als attraktiver Arbeitgeber junge Menschen anziehen müsse.
Innerhalb der Union wurden die Pläne als nicht ausreichend angesehen. Der stellvertretende Vorsitzende des Verteidigungs-ausschusses, Henning Otte (CDU), begrüßte die Diskussion um den Personalaufbau, vermisste jedoch einen verpflichtenden Dienst für Männer und Frauen. Der Verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Florian Hahn (CSU), kritisierte die Pläne ebenso und forderte im Gegensatz eine Wehrpflicht und den Ausbau der Infrastruktur.
Weitere Reaktionen im Überblick
Indes stießen die Pläne bei der Grünen-Abgeordneten Emilia Fester auf Widerstand. Sie setzte sich stattdessen für eine Reform der zivilen Freiwilligendienste und eine gleichberechtigte Behandlung für junge Männer und Frauen ein.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Mittwoch seine Pläne für einen „Auswahlwehrdienst“ vorgestellt. Ziel dessen ist es, unter den Interessierten die geeignetsten Kandidaten für den Wehrdienst ausfindig zu machen und so zunächst 5.000 zusätzliche Rekruten zu gewinnen. Der Wehrdienst soll in zwei Optionen unterteilt werden, einen Grundwehrdienst von sechs Monaten und einen Wehrdienst von zwölf bis 17 Monaten mit tieferer Integration in die Bundeswehrstrukturen. Längerfristig sieht Pistorius die Notwendigkeit, die Zahl der aktuell 181.000 Streitkräfte auf 203.000 zu erhöhen.
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