Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betont die Notwendigkeit der Digitalisierung des Gesundheitswesens für den Erhalt der Spitzenmedizin in Deutschland.
Digitalisierung als Voraussetzung für Spitzenmedizin
„Ich habe eher Angst davor, dass wir in Deutschland der Bevölkerung keine Spitzenmedizin mehr bieten können, wenn wir nicht endlich bei der Digitalisierung aufholen“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Deutschland sei in dieser Hinsicht ein Entwicklungsland. „Wir reden viel und machen wenig“, kritisierte der Bundesgesundheitsminister.
Elektronische Patientenakte und E-Rezept
Ab Januar 2025 erhält jeder Patient automatisch eine elektronische Patientenakte von seiner Krankenkasse, es sei denn, er hat zuvor aktiv Widerspruch eingelegt. „Wer heute zum Arzt geht, dem fehlen in seiner Akte oft alte Laborwerte, Informationen zu verordneten Medikamenten oder alte Befunde. Dies soll alles in der elektronischen Patientenakte gespeichert werden – und zwar sicher“, erklärte Lauterbach. „Ich werde das jetzt mit allem Druck voranbringen.“ Nach Untersuchungen würden so die neuen Befunde auch sehr viel schneller beim Patienten oder Hausarzt ankommen.
Überdies macht laut Lauterbach das E-Rezept Fortschritte. „Wir haben bislang insgesamt 2,6 Millionen E-Rezepte in Deutschland eingelöst. Ich kann sagen: Es funktioniert“, so der Minister. Die Apotheken hätten fast flächendeckend die Voraussetzungen dafür geschaffen. „Und mit den Digitalgesetzen verpflichten wir die Ärzteschaft jetzt ebenfalls zum Mitmachen“, betonte Lauterbach.