Jeder Mensch besitzt eine Geschlechtsidentität. Ändern oder beeinflussen lässt sich diese von außen nicht, denn das eigene Geschlecht wird von jedem vollkommen verschieden wahrgenommen.
Mittlerweile ist den meisten Menschen bekannt, dass weit mehr als nur zwei Geschlechter existieren.Diese Erkenntnis wird häufig mit den Begriffen „nicht-binär“, „genderqueer“ oder auch „divers“ bezeichnet. Allerdings umfasst die Geschlechtsidentität noch weit mehr Bezeichnungen, wie etwa „bigender“, „cis“, „trans“ und „agender“. Überaus vielfältig zeigen sich daneben auch die Pronomen, die für die unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten verwendet werden.
Die unvollständige Liste der Geschlechteridentitäten
Im Folgenden wird versucht, einen Überblick über die existierenden Geschlechteridentitäten zu liefern. Jedoch sollte bei diesem stets bedacht werden, dass sich die Möglichkeiten an Identitäten grundsätzlich als unendlich zeigen – vollständig kann der Überblick demnach niemals ausfallen. Die Geschlechtsidentität verhält sich stets vollkommen individuell, sodass die Bestimmung eine ganz persönliche Entscheidung der jeweiligen Person darstellt.
Im Übrigen gibt es heute nicht nur hinsichtlich der Geschlechteridentitäten zahlreiche verschiedene Begriffe. Das gleiche gilt auch im Hinblick auf die sexuellen Orientierungen. junge schwule Männer bezeichnen sich so beispielsweise gerne als Twinks Gays.
Trans und cis
Im Deutschen wird eine Unterscheidung zwischen dem biologischen Geschlecht und der Geschlechtsidentität vorgenommen. Bei der Geschlechtsidentität handelt es sich um das persönliche Gefühl hinsichtlich des Geschlechts, sodass dieses nicht an körperliche beziehungsweise biologische Voraussetzungen gebunden ist.
In Fällen, in denen die Geschlechtsidentität keine Unterschiede zu dem biologischen Geschlecht aufweist, wird die jeweilige Person als cis-geschlechtlich bezeichnet. Es gibt jedoch auch Menschen, die sich mit ihrem biologischen Geschlecht nicht identifizieren können. Sie verstehen sich dann als queer- oder trans-geschlechtlich.
Divers und nicht-binär
Grundsätzlich können alle Personen, die sich keinem der herkömmlichen, binären Geschlechtern – also weiblich oder männlich – zugehörig fühlen, als divers bezeichnen.
Trans-geschlechtliche Personen fühlen eine Zuordnung zu einem der beiden Geschlechter. Ist dies jedoch nicht der Fall, trifft wiederum die Bezeichnung nicht-binär zu.
Genderqueer
Der Überbegriff genderqueer – oder auch die Bezeichnung nicht-binär – verwenden also Menschen, die sich weder als weiblich noch als männlich fühlen.
Sie identifizieren ihr eigenes Geschlecht mit etwas, was außerhalb des herkömmlichen Spektrums liegt. Personen, die als nicht-binär leben, nutzen für sich selbst so auch viele verschiedene Pronomen.
Genderfluid
Eine genderfluide Person dagegen bewegt sich zwischen dem männlichen und dem weiblichen Geschlecht völlig flexibel. In einigen Momenten fühlen sie sich so eher als Mann, in anderen jedoch wiederum als Frau.
Häufig werden von den genderfluiden Personen alle gängigen Pronomen verwendet, darunter auch „sie“ und „er“. Ihnen ist jedoch wichtig, dass sie sich niemals nur auf eine der Formen beschränken.
Bigender
Über zwei Geschlechtsidentitäten verfügen bigendere Personen. Diese beiden Identitäten können dabei sowohl gemeinsam als auch einzeln in Erscheinung treten.
Wie ihre Geschlechtsidentität wechseln sie auch ihre Pronomen. Besonders beliebt unter den bigenderen Menschen sind jedoch die Pronomen “sie/ihn” oder “er/ihr”.
Agender
Fühlt sich ein Mensch überhaupt keiner Geschlechtsidentität zugeordnet oder bewertet eine derartige Zuordnung auch nicht als relevant, wird dieser als agender bezeichnet.
Die herkömmlichen Pronomen „er“ und „sie“ werden von agenderen Menschen in der Regel gemieden. Sie bevorzugen die Ansprache mit ihrem Vornamen oder nutzen Neupronomen.