Ein Gastbeitrag von Horst Grebing vom Verein „Gertrudenberger Höhlen Osnabrück e.V.“
Beim Bau eines Brunnens vor dem Jahr 1333 geriet ein verlassener unterirdischer Steinbruch in den Blickpunkt der Benediktinerinnen des Klosters Gertrudenberg in Osnabrück.
In der Gertrudenkirche, der Kirche des ehemaligen Klosters Gertrudenberg und in unmittelbarer Nähe zu den Gertrudenberger Höhlen gelegen, versammelten sich am vergangenen Donnerstag zahlreiche Mitglieder und Freunde des Vereins „Gertrudenberger Höhlen Osnabrück“ sowie einige interessierte Osnabrücker Bürger (wir berichteten über die Einladung).
Wilfried Kley, 1. Vorsitzender des Vereins, informierte über die Bemühungen für den Erhalt und die Öffnung des einzigartigen Höhlensystems für die Allgemeinheit. Zahlreiche Aktionen und Gespräche im fast abgelaufenen Jahr rückten dies Kulturdenkmal noch näher in den Fokus der Öffentlichkeit. Ein wichtiger Baustein für den Erhalt waren auch die mehrfachen Gespräche mit einem ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, Lokalpolitikern und Bundestagsabgeordneten. Erneut wurde auch noch einmal seitens des Vereins deutlich hervorgehoben, dass das Höhlensystem standsicher und nicht einsturzgefährdet ist!
Aufgrund zahlreicher geologischer Funde, darunter ein im deutschsprachigen Raum erstmals beschriebenen Phantomkarst – ein natürlich entstandener Hohlraum -, möchte der Verein in nächster Zeit darauf hinwirken, dass die Höhle auch als Naturdenkmal unter Schutz gestellt wird.
Michael Florysiak, Mitglied des Stadtrates, der ebenfalls als Zuhörer zugegen war, versicherte, dass Anfang nächsten Jahres ein Gutachten über die Standsicherheit, das Gefahrenpotential und die möglichen Kosten für eine Erhaltung von der Stadt Osnabrück in Auftrag gegeben würde – der Beifall unterstützte dieses Ansinnen, dem zuvor schon alle Ratsmitglieder zugestimmt hatten.
Bis dieses Gutachten vorliegt, wird auch eine Verfüllung, wie derzeit von der zuständigen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BMA) im fernen Erfurt favorisiert wird, nicht stattfinden.
Die bei der Veranstaltung gezeigten Foto-Aufnahmen aus dem „Gertrudenberger Loch“ führten im Anschluss an den offiziellen Teil noch zu zahlreichen Diskussionen. Eins ist jedoch sicher: alle Anwesenden sprachen sich für den Erhalt und die Öffnung der Gertrudenberger Höhle aus!
Empfehlenswert: die Facebook-Gruppe, über die auch die Öffnung der Gertrudenberger Höhle gefordert wird.