Der 3Sat-Moderator Gert Scobel äußert in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ Kritik an der geplanten Fusion der Kultursender 3Sat und Arte. Er warnt vor der Bedrohung des fundierten Informationsangebots durch populistische Strömungen und appelliert an das Publikum, sich zu den Reformplänen zu äußern.
Populistische Idee gegen Wissens- und Kulturvermittlung
Gert Scobel charakterisiert die geplante Fusion als „populistische Idee, abschalten zu wollen, was auf den ersten Blick sperriger erscheint als Mainstream“. In einer Demokratie, die vorrangig durch Social-Media-Kanäle, Koch- und Spielesendungen sowie Talking-Dead-Veranstaltungen repräsentiert wird, können laut Scobel wichtige Wissens- und Kulturvermittlungen verloren gehen. „Eine Demokratie, die sich selbst vor allem im Licht von solchen Medien spiegelt, weiß zu wenig und kann leicht so lange `transformiert` werden, bis alle Messlatten am Boden liegen.“
Kultursender als wichtige Institutionen
In düsteren Zeiten sei fundierte Kommunikation entscheidend, um „gemeinsam nicht nur gut zu leben, sondern auch zu überleben“, so Scobel. Im Gegensatz zu den Talkshows könne in den Kultursendern noch „erlebt werden, wie tatsächlich öffentlich und miteinander gedacht wird“. Dort ginge es „um das bessere Argument, um aufhellende Hintergrundanalyse und Vermehrung von Wissen und Einsicht in andere Lebenswelten“.
Reformpläne bedrohen Vielfalt
Scobel weist darauf hin, dass die Reformpläne für eine Fusion der Kultursender bedeuten könnten, dass spezielle Sendungen über Bildung, Wissenschaft oder Philosophie möglicherweise nicht mehr existieren werden. Diese drohen mit dem Datum 1.1.2033 das Ende der linearen Ausstrahlung. Damit würde das Angebot von 3Sat, das weit mehr ist als „Kultur“, eingeschränkt.
Bis zum 11. Oktober könne das Publikum noch Stellung zu den Reformplänen nehmen. „Tun Sie’s“, appellierte Scobel an die Bundesbürger.
✨ durch KI bearbeitet, .