Die Tinte unter allen notwendigen Verträgen war buchstäblich noch nicht ganz trocken, als sich am Donnerstag Claus Altenburg, Director Sales der Germania Fluggesellschaft zusammen mit Flughafenchef Prof. Dr. Rainer Schwarz der Presse stellte, um gemeinsam gute Nachrichten zu verbreiten.
Am Vormittag waren Vertreter der großen Reisebüros aus der Region eingeladen, um als Erste die überraschenden Neuheiten zu erfahren. „Es war die große Nachfrage der Reisebüros, die für diesen Schritt sorgte“, so Claus Altenburg, der bei der deutschen Airline für das Streckennetz verantwortlich zeichnet. Und ein wenig Glück war wohl auch mit im Spiel, dass das notwendige Flugzeug gerade verfügbar war.
Erst zum Jahreswechsel war innerhalb der Konzernzentrale in Berlin die Entscheidung gereift, einen großen Airbus A321, der neu in die Flotte aufgenommen wurde, erneut nach Osnabrück zu verlegen – unterschrieben wurden die Verträge dazu Ende Januar.
Bereits im vergangenen Jahr war ein großer A321 (215 Sitzplätze) für die Sommersaison nach Osnabrück verlegt worden, der parallel zu einem kleineren Airbus A319 eingesetzt wurde. Für diesen Sommer war ursprünglich geplant ein wenig Kapazität zurückzunehmen und die Nachfrage zwar weiterhin mit zwei Flugzeugen zu bedienen, aber dann beide vom Typ A319.
Große Nachfrage nach umsteigefreien Verbindungen ab FMO
Offenbar hatte es sich aber zum Ende der Sommersaison, als in der Berliner Germania Zentrale die Entscheidung für die beiden kleinen Ferienflieger gefallen war, bei Urlaubern und Reisebüros herumgesprochen, wie stark 2017 die Zahl der vom FMO ohne Umsteigen zu erreichenden Sonnenziele angewachsen ist, dass die Nachfrage deutlich über Erwarten angestiegen war.
Zu den Wachstumsbringern am FMO zählen auch Flugreisende aus den Niederlanden, mit nicht ganz 10% des Passagieraufkommens in Greven – eine Zahl, die sich in den vergangenen Jahren verdoppelt hat.
Airline-Manager kam mit der Bahn
Bereits jetzt, und obwohl nun auch noch der größere Germania stationiert wurde, haben einige Reiseveranstalter bereits ihre für den Abflug am FMO vereinbarten Ziele nahezu erfüllt, so der Airline-Manager, der übrigens mit der Bahn von Berlin nach Osnabrück anreiste.
Für Claus Altenburg macht es persönlich keinen Sinn, wenn eine verlässliche Bahnverbindung vorhanden ist, auf Strecken wie der zwischen Berlin und Osnabrück auf den Flieger umzusteigen. Flughafenchef Rainer Schwarz sieht das etwas anders, da er die große Nachfrage aus der lokalen Wirtschaft kennt, die sich eine Flugverbindung in die Hauptstadt dringend zurückwünscht, wie sie bis vor ein paar Jahren von Air Berlin angeboten wurde.
Mit Blick auf Germania ist Schwarz allerdings froh, dass dieser starke Partner des FMO sich weiterhin auf den Verkehr zu touristischen Zielen konzentriert. Am Beispiel Air Berlin können man erkennen, erläuterte Professor Schwarz, was passiert, wenn eine Airline sich nicht eindeutig positioniert. Für einen zukünftigen Berlin-Verkehr sucht der FMO noch einen Anbieter, der die passenden Flugzeuge hat, um diese Strecke mehrfach täglich zu bedienen.
Germania fliegt in diesem Sommer vom Flughafen Münster/Osnabrück zu insgesamt 16 Destinationen, mit Istanbul und Thessaloniki kommen zwei ganz neue Ziele dazu: Ab Anfang Mai finden drei wöchentliche Flüge in die türkische Metropole statt, nach Thessaloniki geht es ab Mitte Juni zweimal pro Woche. Der neu am FMO stationierte Airbus A321 wird auf den nachfragestärksten Strecken zum Einsatz kommen, so zum Beispiel nach Fuerteventura und Kreta.
Angebotsverdoppelung im Winter 2018/19
Im kommenden Winterflugplan, beginnend im November 2018 wird Germania erstmalig auch im Winter zwei Flugzeuge am Flughafen Münster/Osnabrück stationieren. Damit wird das Sitzplatzangebot ab FMO im Winter nahezu verdoppelt.
Im Winter geht es dann mit den grün-weißen Flugzeugen der Germania zu 12 Zielen. Mit der portugiesischen Insel Madeira wird zudem ab Mitte Dezember ein neues Flugziel angeboten. Darüber hinaus stärkt Germania mit dem erstmals ganzjährigen Angebot von Flügen nach Mallorca und Antalya sowie einer höheren Frequenz nach Teneriffa auch in den Wintermonaten ihren Status als wichtigste touristische Airline am FMO.