Die jüngsten Presseberichte, die nahelegen, dass der Ausstieg der FDP aus der Ampelkoalition lange geplant war, haben zu Unstimmigkeiten geführt. Der Altliberale Gerhart Baum äußerte seine persönliche Enttäuschung, während Mitglieder der FDP-Bundestagsfraktion die Berichte herunterspielten.
Enttäuschung bei Altliberalen
Gerhart Baum, der frühere Bundesinnenminister, hat seine Enttäuschung über Berichte zum Ausdruck gebracht, die den Bruch der Ampelkoalition als von der FDP langfristig geplant darstellen. “Ich fühle mich von dem, worüber berichtet wird, auch persönlich düpiert”, sagte Baum dem “Spiegel”. Baum betonte, er habe noch am 26. Oktober in einer TV-Sendung öffentlich für den Verbleib in der Ampel plädiert, während Spitzengruppen offenbar bereits den “Abmarsch” planten.
Wechselnde Ansichten innerhalb der FDP
Die Darstellung Christian Lindners als Opfer des Kanzlers wurde laut Baum damit geschwächt. Baum wies darauf hin, dass auch er und seine Freunde in der FDP “um die Glaubwürdigkeit unserer Partei kämpfen”, während andere scheinbar nur ihre eigene Rettung im Auge hatten.
Trotz der Unruhen schlossen sich FDP-Bundestagsabgeordnete hinter ihrer Führung zusammen. “Nach dem Scheitern einer Ehe fragt doch keiner, wer die Zahnpasta offen gelassen hatte und Schuld war. Jetzt kommen Neuwahlen, jetzt geht es um die Ausrichtung des Landes”, sagte der Abgeordnete Alexander Müller dem “Spiegel”.
Reaktionen auf die Medienberichte
Ulrich Lechte, FDP-Außenpolitiker, bezeichnete die Medienberichte gegenüber dem “Spiegel” als “nicht dramatisch”. Er betonte, dass es entscheidend sei, dass die FDP nicht mehr Teil der Ampel ist – eine Entscheidung, die die Wähler “honorieren” würden.
Die FDP-Abgeordnete Gyde Jensen verwies zudem auf eine SPD-Personalie und betonte gegenüber dem “Spiegel”, dass auch die SPD sich intensiv mit verschiedenen Szenarien auseinandersetzt und frühzeitig Personalentscheidungen getroffen hat. Damit spielte sie auf die Debatte über die Äußerungen von Bundesfinanzminister Jörg Kukies an.
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