Am Freitag den 28. Februar 2020 eröffnete Bürgermeister Otto Steinkamp in Wallenhorst die Ausstellung der Ökumenischen Hospizgruppe mit dem Titel „Letzte Reise – mein Koffer“. Dabei handelte es sich um eine „Reise“ die niemand verpassen wollte, denn das Foyer des Rathauses war mit 230 anwesenden Personen fast ausgelastet.
Gegenstand der Ausstellung sind Koffer, die für die Letzte Reise zwischen Leben und Tod gepackt wurden. Die Koffer wurden dabei von 40 Wallenhoster Bürgerinnen und Bürger sowie lokalen Persönlichkeiten zur Verfügung gestellt und mit zahlreichen persönlichen Gegenständen gefühlt. Die reichten dabei von einzelnen Erinnerungsstücken an den Beruf oder die selbstgewählten Hobbys bishin zur Familie.
Auffällige Unterschiede beim Kofferinhalt
Die Koffer waren dabei so individuell gestaltet wie es nur geht. „Mein Koffer, gepackt mit glücklichen Momenten. Gepackt mit einer sorglosen Kindheit, einer sportlichen Jugend und dem ganzen Glück der Gegenwart“, schreibt beispielsweise Jessica von den Benken als Erläuterung ihres Ausstellungsstücks. In diesem ist neben Fotos und Skiern auch der Text von Hermann Hesses Gedicht „Stufen“ eingearbeitet. Ein Text über den Prozess des Lebens mit all seinen neuen Abschnitten. Auf der anderen Seite ist da noch der Koffer von Prof. Dr. Winfried Hardinghaus. Er möchte leicht reisen, denn sein Koffer ist leer. Er beschreibt es auch nur mit einfachen Worten: „Danke“.
25 Jahre Hospizgruppe Wallenhorst
Der Grund für die Ausstellung ist das 25-jährige Bestehen der Ökumenischen Hospizgruppe in Wallenhorst. Der Bürgermeister Otto Steinkamp gratulierte herzlich dazu und bedankte sich bei den Ehrenamtlichen „nicht nur für die Organisation dieser Ausstellung, sondern insbesondere für ihre in den vergangenen 25 Jahre geleistet wertvolle Arbeit – verbunden mit dem Wunsch, dass Sie diese auch in Zukunft genauso engagiert fortführen mögen.“ Es wünsche sich zudem, dass man sich mit dem Thema Tod auseinander setzt: „Kommen Sie bitte miteinander ins Gespräch.“
Den Tag mit mehr Leben füllen
Superintendent i.R. Burghard Klemenz führte die Besucher in die Veranstaltung ein. Als ehemaliger Pastor von 1989 bis ins Jahre 2001 gehört er zu den Mitbegründern der Hospizgruppe. Er sagte: „wir können den Menschen nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“ Das Kofferpacken soll dabei als eine individuelle Vorbereitung auf die letzte Reise dienen, da man in Wahrheit nichts mitnehmen kann. Die Ausstellung ist bis Freitag (27. März) während der Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung zu sehen: Montags, mittwochs und freitags von 8 bis 16 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr.