Die Bundesverkehrsbehörden stehen in der Kritik: Langwierige und komplizierte Genehmigungsverfahren für Großraum- und Schwertransporte (GST) von Windrädern hemmen laut Branchenverbänden und Experten den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland. Die Verantwortlichen fordern schnelle und praktikable Lösungen, um die Energiewende nicht weiter zu verzögern.
Bürokratische Hürden bremsen Ausbau der Windenergie
Die “Welt am Sonntag” berichtete über ansteigende Kritik an den bundesweiten Genehmigungsverfahren für die GST von Windrädern. Die Verkehrsbehörden der Bundesländer verantworten die Genehmigungen, müssen dabei jedoch die bundeseigene Autobahn GmbH einbeziehen, da die meisten Transporte über Autobahnen verlaufen. Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer des Anlagenbauer-Verbands VDMA Power Systems, äußerte gegenüber der Zeitung: “Die Ausbauziele von jährlich zehn Gigawatt sind nicht erreichbar, wenn die Genehmigungen von Schwertransporten nicht vereinfacht und beschleunigt werden.”
Forderung nach mehr Toleranz
Rendschmidt fordert mehr Toleranz der Behörden, etwa bei Abweichungen im genehmigten Auftrag von bis zu fünf Prozent Gesamtgewicht und 15 Zentimeter Länge. Dies würde die Anzahl notwendiger Genehmigungen deutlich verringern. Wolfram Axthelm, Geschäftsführer vom Bundesverband Windenergie, unterstrich die Dringlichkeit: “Der Genehmigungsstau ist besonders schmerzhaft, weil hier bereits genehmigte und fertig produzierte Windenergieanlagen nicht zu ihrem Bestimmungsort gebracht werden können.”
Ausbauziele in Gefahr
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) formulierte ambitionierte Ausbauziele für die Windenergie. Jedoch sind diese Ziele laut Branchenexperten und Verbandsvertretern durch die verzögerten Transporte gefährdet. “Die Lage bei den Genehmigungen von Groß- und Schwerlasttransporten ist äußerst angespannt”, sagte Thomas Bareiß (CDU), verkehrspolitischer Sprecher der Unionsfraktion.
Erste Verbesserungen in Sicht
Die Autobahn GmbH beteuert, an Verbesserungen zu arbeiten. So sollen die Anträge und Datenformate deutschlandweit vereinheitlicht werden, so ein Sprecher. Auch der zuständige parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP), sieht Fortschritte: “Die Autobahn GmbH hat ihre Hausaufgaben gemacht und die Situation der Großraum- und Schwertransporte deutlich verbessert.” Zusätzlich seien weitere Erleichterungen, wie eine übersichtlichere Darstellung der Auflagen im Bescheid, in Vorbereitung.
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