Der ungarische Geheimdienst warnt vor einer potenziellen Übernahme des Schleusergeschäfts auf der Balkanroute durch die Taliban. Laut eines Berichts der „Welt am Sonntag“ könnten laut dem Geheimdienst die Wege der undokumentierten Migration von terroristischen Netzwerken genutzt werden und einige der gewaltbereiten Schleuserbanden stehen unter dem Einfluss der Taliban.
Taliban und Kontrolle des Schleusergeschäfts
Nach einem ungarischen Geheimdienstdossier könnte die Balkanroute zur illegalen Migration von Taliban-kontrollierten Netzwerken genutzt werden. „Es bestehe seit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel ein erhöhtes Terrorrisiko, eng verknüpft mit dem Einwanderungsdruck“, heißt es in dem Bericht. Einigen Schleuserbanden, die zunehmend gewalttätig werden, wird eine Verbindung zur afghanischen Taliban-Regierung und dem militanten Haqqani-Netzwerk nachgesagt.
Untersuchung und Einstufung des Risikos
Gerald Tatzgern , der Leiter der Abteilung gegen Schlepperei im österreichischen Bundeskriminalamt, äußerte gegenüber der „Welt am Sonntag“ die Notwendigkeit, die mögliche Beteiligung der Taliban zu prüfen. „Auszuschließen ist dies bisher nicht. Für die Taliban könnte es ein schnelles lukratives und Geschäft sein“, meint Tatzgern.
Reaktionen und mögliche Folgen
Österreichs Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) warnte davor, dass Schleuserbanden ihre Gewinne in andere illegale Geschäfte wie Waffenhandel und Terrorismus investieren könnten. Politikwissenschaftler Nicolas Stockhammer sieht das Potenzial für Terroristen, unbemerkt über die Balkanroute einzureisen, nicht zuletzt aufgrund der erhöhten Aktivitäten von al-Qaida und IS im Zusammenhang mit dem aktuellen Nahostkonflikt.
Aufruf zu mehr Grenzschutz
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte unabhängig von der Verifizierbarkeit des Geheimdienstberichts die Notwendigkeit eines robusten Außengrenzschutzes. Asylsuchende müssten bereits an den EU-Außengrenzen ordnungsgemäß registriert und einer Identitäts- und Sicherheitsüberprüfung unterzogen werden. Herrmann forderte die Bundesregierung auf, sich bei der Reform des europäischen Asylsystems (GEAS) dafür einzusetzen, dass das von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Screening-Verfahren an den Außengrenzen eingeführt und schnell umgesetzt wird.
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