Seit einigen Wochen kursieren auffällig viele Erpresser-E-Mails, in denen die Täter behaupten, die Computer und die E-Mail-Accounts der Betroffenen gehackt und sie beim Besuch von Erotikseiten gefilmt zu haben.
Dies nutzen die Kriminellen als Druckmittel, um Geld von den Opfern zu verlangen. Wird der geforderte Geldbetrag in Form der Krypto-Währung Bitcoin nicht gezahlt, wird damit gedroht die angeblich existenten Videos zu veröffentlichen. Um glaubwürdiger zu wirken, nutzen die Täter die Mail-Adresse der Betroffenen, um den Anschein zu erwecken Zugriff auf den Mail-Account zu haben. Das Phänomen ist bundesweit festzustellen. Auch im gesamten Bereich der Polizeidirektion, vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln, sind Fälle solcher Art zur Anzeige gebracht worden.
E-Mails ignorieren
Marco Ellermann, Pressesprecher der Polizeidirektion Osnabrück, warnt: „Reagieren Sie nicht auf solche E-Mails und öffnen Sie auf keinen Fall angehängte Dateien.“ Die Polizei weist weiter darauf hin, nicht auf die Forderungen der Täter einzugehen. Die Inhalte sind frei erfunden. Werden Passwörter in den Mails genannt, sollten diese beim entsprechenden Dienst geändert werden. Die Vorfälle sollten bei der örtlichen Polizei angezeigt werden.
Anzahl der Fälle verdreifacht
In der Polizeidrektion Osnabrück gab es 2017 rund 220 Fälle dieser Art. Im Jahr 2018 verdreifachte sich die Zahl nahezu auf über 600. Auch die ersten Wochen im neuen Jahr zeigen, dass diese perfide Masche von den Tätern unverändert genutzt wird. Das Dunkelfeld in diesem Zusammenhang ist aus verschiedenen Gründen tendenziell hoch. Auch deswegen ist hier eine intensive Aufklärungs- und Präventionsarbeit notwendig.