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Geburtstermin im Frühjahr: Osnabrücker Zoo erwartet Nashorn-Nachwuchs

Im Zoo Osnabrück erwartet Nashornkuh Amalie Nachwuchs im Frühjahr 2023. / Foto: Zoo Osnabrück (Lara Holzkamp)

Nashornkuh Amalie im Zoo Osnabrück ist trächtig. Der Nachwuchs wird im kommenden Frühjahr erwartet. Die zweite Nashornkuh Lia wurde untersucht und in einem kleinen Eingriff entfernten Experten Zysten an den Reproduktionsorganen.

„Mittlerweile deuten sich Rundungen an: Nashornkuh Amalie ist wieder tragend“, freut sich Tobias Klumpe, Zoologische Leitung im Zoo Osnabrück. Bereits im September vergangenen Jahres sei sie von Bulle Miguelin gedeckt worden – das geht auch aus Analysen der Kotproben, die seit Jahren regelmäßig durchgeführt werden, hervor. „Anhand der Kotproben kann ein Hormonprofil erstellt werden. Daran lässt sich ablesen, ob die Trächtigkeit stabil ist und gemeinsam mit den Beobachtungen der Tierpfleger konnten Deck- und Wurftermin errechnet werden“, erklärt der Biologe. Errechnet wurde ein Wurftermin im kommenden Frühjahr, allerdings liegt die Varianz bei fünf Wochen. Somit erstreckt sich der mögliche Zeitraum für die Geburt von Ende Januar bis Ende Februar. „Als Grundlage für die Berechnungen diente die Tragzeit aus der vergangenen Trächtigkeit: da waren es etwa 17 Monate“, so Klumpe.

Klappt die Geburt dieses Mal?

Bis zum vergangenen Jahr hatte es in der Geschichte des Osnabrücker Zoos noch keinen Nachwuchs bei den Südlichen Breitmaulnashörnern gegeben. Im Mai 2021 stand bei Amalie dann die erste Geburt an, das Jungtier kam allerdings bereits tot zur Welt. Bei erstgebärenden Nashörnern ist die Sterblichkeitsrate der Jungtiere in den ersten Lebenswochen recht hoch. „Amalie hat sich aber bereits beim ersten Jungtier, das Revierleiter Franz Schelshorn ‚Moses‘ getauft hatte, toll verhalten und die Geburt selbst souverän gemeistert, sodass wir vorsichtig optimistisch sind, dass Geburt und Aufzucht dieses Mal klappen.“ Der Stall ist noch von der letzten Geburt mit Kameras ausgestattet, sodass Klumpe, die Tierärzte und Tierpfleger Amalie jederzeit im Blick haben. „Bei einer Tiergeburt hier im Zoo ist in der Regel kein Mensch dabei, aber durch die Videoüberwachung haben wir immer ein Auge auf Amalie und könnten jederzeit, falls nötig, intervenieren.“ Um sich auf die Geburt vorzubereiten, steht das Team des Zoo Osnabrück auf nationaler und internationaler Ebene im Austausch mit dem Europäischen Erhaltungszuchtbuchkoordinator sowie weiteren Experten.

Eingriff bei zweiter Nashornkuh

Neben Amalie und Miguelin lebt Nashornkuh Lia im Zoo Osnabrück. Seit 2008 lebt sie am Schölerberg, aber bei ihr hatte sich bisher nie eine Trächtigkeit eingestellt. „Im Austausch mit den Experten vereinbarten wir einen Termin mit Fachleuten, die Lia einmal durchleuchten“, berichtet Klumpe. Das Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) besuchte den Zoo Osnabrück mit einem mehrköpfigen Team samt hochmodernem Equipment. In einer ausgiebigen Untersuchung fanden die Fachleute Zysten an den Reproduktionsorganen der Dickhäuterin. „Vermutlich waren diese Veränderungen Ursache dafür, dass sie nicht aufgenommen hat. Die Tierärzte des IZW entfernten die Zysten und nun hoffen wir das beste“, berichtet Klumpe. Nachwuchs bei den Nashörnern wäre für den Zoo Osnabrück ein Erfolg, aber auch für das Erhaltungszuchtprogramm: Südliche Breitmaulnashörner gelten als potenziell gefährdet. In der Wildbahn leben nur noch rund 15.000 ausgewachsene Vertreter dieser Unterart, die Tendenz ist stark abnehmend.


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