Chefarzt Privatdozent Dr. Dr. Yves Garnier und Anke Kramer, Leitende Hebamme, in einem Entbindungszimmer in der zurzeit bestehenden Kreißsaalabteilung. /Foto: Jens Lintel
Der Umbau des Kreißsaals im Klinikum Osnabrück geht voran: In der Geburtshilfe-Abteilung dreht sich alles darum, den werdenden Müttern eine sanfte und selbstbestimmte Geburt zu ermöglichen. Eltern sollen sich im Kreißsaal wohlfühlen.
Neben dem Bau des neuen Kreißsaals werden im Klinikum Osnabrück derzeit noch weitere Räume in der Geburtenstation zu Familienzimmern umgestaltet. „Sie werden mit speziellen Wickeltischen und Wärmelampen für die Babys eingerichtet und so ausgestattet, dass sie von den Eltern gemeinsam genutzt werden können. Die neuen Familienzimmer stehen bereits jetzt zeitnah zur Verfügung, bevor wir nach dem Sommer den neuen Kreißsaal eröffnen“, erklärt Chefarzt Privatdozent Dr. Dr. Yves Garnier. Die Station verfügt über 36 Betten in 1- und 2-Bett-Zimmern, die nun fast vollzählig als Familienzimmer genutzt werden können.
Ziel: Für jede Frau eine Hebamme
Das Klinikum stellt sich mit dem Ausbau der Abteilung auch darauf ein, jeder schwangeren und gebärenden Frau bei der individuellen Geburtsbegleitung auch eine bedarfsgerechte Unterstützung durch eine Hebamme zu gewährleisten. Dadurch sollen medizinisch notwendige Interventionen für die Frauen unter der Geburt auf ein Minimum reduziert werden. „Wir schaffen die Rahmenbedingungen, um uns konsequent familienorientiert auszurichten und den Müttern eine sanfte und selbstbestimmte Geburt zu ermöglichen“, erklärt Anke Kramer, die Leitende Hebamme im Klinikum Osnabrück. „Bei uns steht an 365 Tagen im Jahr ein Team aus Hebammen, Gynäkologen, Ärzten, Anästhesisten und Pflegekräften zur Verfügung, zu dem natürlich auch rund um die Uhr verfügbare Kinderärzte gehören, die jederzeit eine sichere Geburtshilfe gewährleisten und auf jede Eventualität vorbereitet sind“
Corona-Kreissaal bleibt bestehen
Durch den neuen Kreißsaal und dem Ausbau auf der Station soll das Angebot noch familienfreundlicher ausgerichtet werden. „Wir richten beispielsweise neben sechs Entbindungszimmern auch zwei neue Entbindungswannen und eine weitere Wanne zum Entspannen für die Frauen ein. Vorher gab es nur jeweils eine davon. Auch das Konzept des Hebammenkreißsaals behalten wir natürlich bei und ebenso sind wir darauf eingerichtet, den Corona-Kreißsaal weiter bestehen zu lassen“, so Kramer. Mit dem Corona-Kreißsaal hat sich das Klinikum Osnabrück auf die derzeitige Situation eingestellt. Regelmäßig bringen derzeit mit Corona infizierte Frauen Kinder zur Welt. „Gerade zuletzt mit der Omikron-Variante haben häufig Frauen bei uns entbunden, die mit dem Virus zu uns gekommen sind oder bei denen wir es festgestellt haben“, so Kramer. „Das hat sich inzwischen zur Routine entwickelt und lässt sich reibungslos handhaben. Für die Babys besteht ein natürlicher Schutz und es ist noch nicht vorgekommen, dass wir eine Mutter intensivmedizinisch versorgen mussten.“
Werdende Väter bei Geburt trotz Pandemie dabei
Trotz der Schutzmaßnahmen war es im Klinikum immer erlaubt, dass die Väter bei der Geburt dabei sein durften. „Es war nur ganz am Anfang der Pandemie eine kurze Zeit lang nicht möglich. Wir haben Wert daraufgelegt, es zulassen zu können, weil es wichtig ist, dass Eltern eine Geburt gemeinsam erleben“, macht Kramer deutlich. „Auch die Besuchsmöglichkeiten sind bei uns flexibel geregelt, so dass der Vater und ein Geschwisterkind jederzeit zwischen 10 und 20 Uhr kommen können.“