Im aktuellen Tarifstreit mit der Deutschen Bahn sieht der Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GdL), Claus Weselsky, derzeit keine Grundlage für Verhandlungen mit der Bahn, obwohl tausende anderer Eisenbahner bereits Abkommen mit reduzierter Wochenarbeitszeit unterzeichnet haben. Der Streik der GdL soll ab Mittwochmorgen die Deutsche Bahn komplett lahmlegen.
Tarifkonflikt mit der Bahn: Keine Verhandlungsgrundlage laut GdL-Chef
Claus Weselsky, Chef der GdL, gab in einem Interview mit dem ZDF-“heute journal” an, daß die Deutsche Bahn – auch als “der rote Riese” bekannt – ein “störrisches Management” habe. In diesem Zusammenhang betonte er, dass bereits 10.000 Eisenbahner anderer Bahngesellschaften Tarifverträge mit reduzierter Wochenarbeitszeit abgeschlossen haben. Weselsky kritisierte auch, dass das Management der Deutschen Bahn “zum wiederholten Mal versucht, das Rad neu zu erfinden und uns unsere grundrechtlichen Errungenschaften abspenstig zu machen”.
Hintertürchen trotz Arbeitszeitreduzierung
Laut Weselsky hatte das Bahnmanagement zwar eine Arbeitszeitreduktion um eine Stunde angeboten, dies jedoch mit der Bedingung verknüpft, dass dafür genügend Personal vorhanden sei. Diesem Angebot fehle es somit an Verhandlungssubstanz, da sich die Bahn “ein Hintertürchen offen hält”.
Weselsky reagiert auf Vorwurf von Verkehrsminister
Auf die Anschuldigung des Verkehrsministers Volker Wissing (FDP), die GdL handle verantwortungslos, reagierte Weselsky: “Herr Minister, kümmern Sie sich um Ihr Eigentum. Sie lassen es momentan zu, dass dieses Management Steuermillionen in einer sinnlosen Auseinandersetzung verbrennt.”
Streik ab Mittwoch geplant
Die GdL plant, die Bahn kommenden Mittwoch für 136 Stunden komplett zu bestreiken. Die Maßnahmen sollen am Dienstagabend mit dem Güterverkehr beginnen, ehe am Mittwoch ab 2 Uhr morgens sämtliche Bereiche der Deutschen Bahn, inklusive der Infrastruktur, bestreikt werden. Der Streik soll dann am darauffolgenden Montag, dem 29. Januar, um 18 Uhr enden. Weselsky fügte hinzu, dass die GdL bereit wäre, Verhandlungen aufzunehmen, “wenn das Angebot es wert ist, keine Einschränkungen beinhaltet und die Deutsche Bahn AG anbietet, über alle unsere Elemente zu verhandeln”.
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