Der scheidende Chef der Lokomotivführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, kritisiert den Umgang mit Steuergeldern bei der Deutschen Bahn scharf. Im Fokus seiner Vorwürfe stehen die IT-Tochter DB Systel und die DB-Engineering und Consulting, die als “schwarzes Loch für Steuergelder” fungieren würden.
Kritik an der Deutschen Bahn
Claus Weselsky kritisiert den Umgang mit Steuergeldern bei der Deutschen Bahn. “Bei der Bahn arbeiten Finanzjongleure. Echte Künstler”, sagte er dem Tagesspiegel. “Die ziehen das Geld, das der Staat fürs Schienennetz gibt, ab und pumpen es in den Konzern”.
Vorwürfe gegen DB Systel und DB-Engineering und Consulting
Im Detail bezog sich Weselsky auf die IT-Tochter DB Systel, die durch den sogenannten Kontrahierungszwang andere Bahntöchter, einschließlich der Infrastruktursparte, dazu zwinge, überteuerte IT-Leistungen einzukaufen. Laut Weselsky liegen die Preise dabei teilweise 200 Prozent über dem Marktpreis. “Eine andere Tochter, die DB-Engineering und Consulting, nimmt für Ingenieursleistungen der InfraGO auch teilweise völlig überhöhte Preise”. Dies habe dazu geführt, dass der Konzern zu einem Schwarzen Loch für Steuergelder geworden ist.
Politik und Bahnmanagement im Zentrum der Kritik
Das Bahnmanagement hat in den vergangenen Jahren stets bestritten, dass staatliche Gelder zweckentfremdet werden. Weselsky warf jedoch der Politik vor, die Kontrolle des Staatskonzerns vernachlässigt zu haben. “Derzeit wedelt der Schwanz immer mit dem Hund. Der Bahntower darf nicht die Bahnpolitik bestimmen”, so Weselsky.
Forderungen an Verkehrsminister und Bahnchef
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) habe laut Weselsky die Gelegenheit für eine grundlegende Überarbeitung bei der Gründung der neuen Infrastrukturtochter DB InfraGO verpasst. Darüber hinaus forderte er die Entlassung des Bahnchefs Richard Lutz. “Er ist der Verursacher dieser Misere, schon als Finanzvorstand hat er dazu beigetragen und den Niedergang als Vorstandsvorsitzender weiter verstärkt”, kritisierte Weselsky.
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