Werner Gatzer, langjähriger Haushaltsstaatssekretär und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn (DB), betont, trotz seiner Versetzung in den Ruhestand durch Finanzminister Christian Lindner (FDP), noch das Vertrauen der Bundesregierung zu besitzen. Er äußerte außerdem seinen Wunsch, weiterhin seine Arbeit im Aufsichtsgremium fortzuführen und verteidigte die Boni für DB-Manager.
Vertrauen der Bundesregierung
Werner Gatzer hat im Gespräch mit dem Fachdienst „Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility“ betont, dass er trotz seiner Versetzung in den Ruhestand durch Finanzminister Christian Lindner (FDP) weiterhin das Vertrauen der Bundesregierung genieße. „Ich sehe darin keinen Widerspruch“, so Gatzer. „Der Finanzminister wollte in seinem unmittelbaren Umfeld einen personellen Neuanfang. Das hat nichts mit meinem Aufsichtsratsmandat bei der Bahn zu tun.“
Weiterarbeit im Aufsichtsgremium
Gatzer sprach außerdem über seine gute Zusammenarbeit mit Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und betonte seinen Wunsch, an der Spitze des Aufsichtsgremiums weiterarbeiten zu wollen: „Gewählt bin ich bis Frühjahr 2025. Mir macht die Aufgabe Spaß. Ich würde gerne meinen Beitrag leisten. Ich möchte die Bahn noch besser machen. Ich finde, sie ist nicht so schlecht, wie sie oft dargestellt wird.“
Verteidigung der Managerboni
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bahn verteidigte auch die Boni für DB-Manager. Diese seien zwischen den Tarifpartnern ausgehandelt worden. Die „begründeten Ansprüche“ müsse ein Arbeitgeber erfüllen. Das neue Vergütungssystem lege den Schwerpunkt auf langfristige Ziele.
Kein Missverhältnis bei der DB
Gatzer wies den Vorwurf zurück, es gebe bei der DB ein Missverhältnis zwischen den Managern und der Zahl der Mitarbeiter, die den Bahnbetrieb täglich aufrechterhalten müssen. „Ich wäre hier vorsichtig, die immer gleichen Vorurteile über Manager zu bedienen“, so Gatzer. Und fügte hinzu: „Natürlich müssen wir uns auch Gedanken machen, wie wir uns zukünftig schlanker und effizienter aufstellen können. Das darf aber nicht zu betrieblichen Auswirkungen oder Qualitätseinbußen bei unseren Kunden führen.“
Investitionen in das Netz
Zuletzt sprach Gatzer die Notwendigkeit von Investitionen in das Schienennetz an. Er betonte, dass es weder bei der Beschaffung von neuen Zügen noch bei der Sanierung des Schienennetzes wegen des Haushaltsurteils Streichlisten gebe. Es sei „jahrelang zu wenig investiert“ worden, deshalb sei das Netz heute so störanfällig. Für die Bahn gelte: „Wir müssen jetzt liefern.“
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