Die Gastronomiebranche warnt die Ampelkoalition vor der geplanten Anhebung des Mehrwertsteuersatzes von sieben auf 19 Prozent in Restaurants ab 2024. Der Branchenverband Dehoga sieht in dieser Steuererhöhung negative Auswirkungen wie Verluste von Umsätzen und Arbeitsplätzen, aber auch eine Verlagerung der Umsätze hin zu Lieferdiensten und Supermärkten.
Gastronomiebranche sieht Nachteile durch geplante Mehrwertsteuererhöhung
Ingrid Hartges , Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbandes Dehoga, äußerte gegenüber der „Rheinischen Post“, dass die geplante Steuererhöhung erhebliche negative Konsequenzen mit sich führen könnte. Sie prognostiziert „weniger Gäste, weniger Umsatz, weitere Betriebsaufgaben, Umsatzverluste bei Lieferanten und Partnern, Arbeitsplatzverluste und eine Verlagerung der Umsätze hin zu To-Go und Lieferdiensten wie Supermärkten“. Hartges betont die Bedeutung der Gastronomie für die Lebensqualität und Attraktivität der Innenstädte und besonders des ländlichen Raumes.
Ungleichheit bei der Besteuerung von Essen
Die geplante Mehrwertsteuererhöhung würde laut Hartges zu einer Ungleichbehandlung in der Besteuerung von Essen führen: „Es kann doch nicht sein, dass ab 1. Januar nur das Essen in unseren Restaurants wieder mit 19 Prozent besteuert wird, für die Essenslieferung, für Essen-To-Go und Fertiggerichte aus dem Supermarkt aber weiterhin sieben Prozent gelten“. Sie betont, dass „19 Prozent für das Essen auf dem Porzellanteller, sieben Prozent für verpacktes Essen – Steuerfairness sieht anders aus“. Gastronomie müsse für Gering- wie Normalverdiener bezahlbar bleiben.
Blick auf die Steuersätze in der EU
Ingrid Hartges weist darauf hin, dass ein reduzierter Steuersatz in 23 EU-Staaten gilt, davon in 21 Ländern schon seit längerer Zeit. Diese Länder würden „mit einer einheitlichen Besteuerung von Essen ihre Wertschätzung für das, was Restaurants und Cafés für die Gesellschaft und Wirtschaft leisten“, zeigen. Die abschließenden Haushaltsverhandlungen der Ampelkoalition in der kommenden Woche werden die Entscheidung bringen, ob der Steuersatz in der Gastronomie ab 2024 tatsächlich erhöht wird.
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