Früher als es der Gesetzgeber vorgibt, sollen die Osnabrücker Grundschulen in Ganztagsschulen umgewandelt werden. Für zehn Schulen wird es bauliche Übergangslösungen geben.
“Wir möchten alle Osnabrücker Grundschulen bereits zum Schuljahr 2024/25 in Ganztagsschulen umwandeln, um für alle Kinder ein Ganztagsangebot anbieten zu können“, erklärt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. Damit wäre die Stadt Osnabrück schneller als es der Gesetzgeber vorsieht. Dieser sagt, dass bis 2026 alle Grundschulen ein Ganztagsangebot vorhalten müssen.
„Für die zeitlich gesehen kurze Umsetzungsphase arbeiten alle beteiligten Stellen – die Schulen, der Eigenbetrieb Immobilien sowie der Fachbereich Schule und Sport – mit Hochdruck an individuellen Standortlösungen“, so Pötter. Da nicht alle Schulen gleichzeitig umgebaut werden können, wird es an zehn Schulen bauliche Übergangslösungen geben – das ergaben die Vorberatungen im Schul- und Sportausschuss am Mittwoch (14. Juni). Die Entscheidung fällt dann in der Ratssitzung am 27. Juni.
Essensausgabe in zwei Schichten
Die größte räumliche Herausforderung im Rahmen der Umwandlung der Grundschulstandorte ist die Bereitstellung einer hygienerechtlich einwandfreien Mittagsverpflegung. Ausgangslage der Planungen ist, dass 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Essen teilnehmen werden. Damit dies umgesetzt werden kann, wird das Essen in zwei Schichten durchgeführt.
Dafür ist in allen Schulen entweder eine neue Geräteausstattung in räumlich zu schaffenden Küchen beziehungsweise eine Erweiterung der vorhandenen Gerätschaften in den bestehenden Küchen erforderlich. Durch räumliche Umnutzungen oder Erweiterungen der Küchen entstehen Fehlbedarfe zum Beispiel an allgemeinen Unterrichtsräumen, die durch das Aufstellen von Mobilklassen kompensiert werden.
Baustellen in der Altstädter Grundschule
Aktuell laufen die Planungen mit Vorentwürfen für die einzelnen Standorte. Eine Sonderlösung ist für die Altstädter Grundschule vorgesehen, da dort durch das Auslaufen der Möser-Realschule vorhandene Räumlichkeiten genutzt werden können. Für diesen Zweck sind unter anderem geschossübergreifende Abbrucharbeiten erforderlich, um eine neue Raumaufteilung zu schaffen.
Für die Zeit der Umbaumaßnahmen sind zwei Bestandsklassenräume im Souterrain zu modernisieren, auch notwendige Maßnahmen zur Verbesserung des baulichen Brandschutzes in einem Treppenhaus müssen durchgeführt werden. So kann an diesem Standort eine dauerhafte Lösung geschaffen werden. Die Kosten für diese Maßnahmen inklusive eines Zuschlags für Unvorhergesehenes belaufen sich auf 2 Millionen Euro.
Die Kosten für die Übergangslösungen werden insgesamt mit 8,2 Millionen Euro angesetzt.