Die staatlichen Hilfspakete für die wiederholt insolvente Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof könnten für den Bund weniger verlustreich ausfallen als ursprünglich angenommen. Bisher sind von den 680 Millionen Euro an Staatshilfen aus dem Corona-Rettungsfonds des Bundes (WSF) bereits rund 119 Millionen Euro zurückgeflossen.
Bisherige Rückflüsse
Com dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ zufolge, welches sich auf eine Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Gruppe BSW beruft, handelt es sich bei den bisher zurückgeflossenen Beträgen um Tilgungen, Zinsen und Verwertungserlöse. Zur Unterstützung des Warenhauskonzerns in der Anfangsphase der Pandemie stellte der Bund ein Darlehen von 460 Millionen Euro zur Verfügung. Diese stille Beteiligung musste jedoch nach der Insolvenz 2022 komplett abgeschrieben werden.
Fall Galeria Karstadt Kaufhof
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof musste kurz vor Ende 2023, im Zuge des Zusammenbruchs der Signa-Gruppe, ein drittes Mal seit 2020 Insolvenz anmelden. Damals bezifferte die Bundesregierung die Rückflüsse auf lediglich etwa 40 Millionen Euro.
Weitere Verwertungen und Rückzahlungen erwartet
Die neuesten Zahlungen an den WSF kommen überwiegend aus der Verwertung von Pfandrechten, die der Bund für seine Hilfen erhalten hatte. In der Antwort des Wirtschaftsministeriums heißt es, dass noch weitere Tilgungen und „Erlöse aus einer laufenden Sicherheitenverwertung“ zu erwarten seien. Daraus ergibt sich, dass die „endgültigen Kosten“ der Galeria-Rettung für den Bund derzeit noch nicht feststehen.
Laufender Verkaufsprozess für belgische Galeria-Tochter
Aktuell läuft ein Verkaufsprozess für die an den WSF verpfändete belgische Galeria-Tochter Inno. Trotzdem dürfte Galeria Karstadt Kaufhof – neben dem insolventen Reiseveranstalter FTI – das verlustreichste Engagement für den Corona-Rettungsfonds werden. Die genaue Summe der Verluste steht jedoch noch nicht fest.
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