Die Außenminister von 13 Staaten, darunter alle G-7-Staaten mit Ausnahme der USA, haben Israel vor einer Großoffensive in Rafah gewarnt und fordern verstärkte Hilfe für die Menschen im Gazastreifen. Die humanitäre Lage in dem Gebiet verschlechtert sich zunehmend, und das Welternährungsprogramm warnt vor einer drohenden Hungersnot.
Diplomatischer Appell an Israel
In einem vierseitigen Brief an den israelischen Außenminister Israel Katz haben die Außenminister von 13 Staaten, darunter alle G-7-Staaten mit Ausnahme der USA, ihre Sorge über die Situation im Gazastreifen geäußert, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete. Die Minister betonten das Selbstverteidigungsrecht Israels und verurteilten den Hamas-Terrorangriff vom 7. Oktober. Gleichzeitig fordern sie von der Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu deutlich, alles Mögliche zu tun, um die verheerende humanitäre Krise im Gazastreifen zu verbessern.
Mögliche Katastrophe in Rafah
Die Minister sprachen sich entschieden gegen eine umfassende Militäroperation Israels in Rafah aus und warnten vor den möglichen katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung. Sie forderten Israel auf, alle Grenzübergänge für Hilfsgüter zu öffnen und so die Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung sicherzustellen. Die Initiative für das Schreiben ging laut der „Süddeutschen Zeitung“ von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) aus.
Reaktion der Bundesaußenministerin
Baerbock erneuerte ihre Kritik am Vorgehen der israelischen Armee in Rafah. „Die Menschen dort wissen weder ein noch aus, und haben keine sicheren Orte mehr, an die sie fliehen können. Der Schutz der Zivilbevölkerung muss aber höchste Priorität haben. Das ist im Moment nicht zu erkennen,“ erklärte sie.
Verschärft sich die humanitäre Krise?
Das Welternährungsprogramm (WFP) warnte jüngst vor einer sich zuspitzenden Lage in Gaza. „Nahrungsmittel- und Treibstoffvorräte werden in wenigen Tagen erschöpft sein“, warnte die UN-Organisation. Das WFP drückt seine tiefe Besorgnis aus, dass eine weitere Eskalation die humanitäre Katastrophe verschlimmern könnte. Der Zugang des Programms zu seinem wichtigsten Lager wird derzeit durch das militarisierte Gebiet in Rafah behindert.
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