Die Ergebnisse neuer Studien des Ifo-Instituts zeigen, dass Großereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaften und Europameisterschaften kaum Auswirkungen auf die Stimmung in der deutschen Volkswirtschaft haben. Während es eine leichte Verbesserung der Geschäftserwartungen vor der Heim-WM 2006 gab, wurden danach keine bedeutenden Effekte festgestellt. Das gleiche Muster zeigte sich bei der Untersuchung von 20 Jahren EM-Geschichte.
Ifo-Studie untersucht Auswirkungen von Fußball-Weltmeisterschaften und Europameisterschaften
Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, berichtete: „Bei der WM 2006 in Deutschland gab es zunächst eine Vorfreude in den Ifo-Konjunkturumfragen. In den sechs Monaten zuvor stieg die Wahrscheinlichkeit für `bessere Geschäfte` in den kommenden Monaten um 1,1 Prozent. Nach der WM fanden die Firmen ihre Geschäftslage tatsächlich etwas besser, für `gut` stieg die Wahrscheinlichkeit um 1,1 Prozent. Während der WM und danach gab es dann aber keinerlei Effekte mehr bei den Erwartungen. Wir vermuten Ähnliches jetzt zur EM.“
Keine bedeutsamen Auswirkungen auf Gastgewerbe und Nahrungsmittelindustrie
Zusätzlich zur allgemeinen Konjunkturlage hat das Ifo-Institut die Auswirkungen der Heim-WM 2006 auf das Gastgewerbe (Hotels und Gaststätten) sowie die Nahrungsmittel- und Getränkebranche untersucht. Wohlrabe ergänzte: „Dort haben wir keinerlei bedeutsame Auswirkungen gefunden.“
Langzeitanalyse von Europameisterschaften
Ebenso wurden die Europameisterschaften der vergangenen 20 Jahre analysiert. Die Unternehmen waren während einer EM etwas zufriedener mit der aktuellen Geschäftslage und etwas optimistischer für die kommenden Monate. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei der Frage nach der aktuellen wirtschaftlichen Lage „gut“ ankreuzen, war während einer EM um 0,5 Prozent höher. Bei den Erwartungen stieg sie um ein Prozent. Wohlrabe erklärte: „Nach einer EM sinkt dann die Wahrscheinlichkeit leicht, dass die Firmen die beiden guten Kategorien ankreuzen. Eine Vorfreude gab es ohnehin nicht.“
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