Damit der Verkehr von und zum neuen Containerterminal ab kommendem Jahr auf direktem Weg zur Autobahn rollen kann, wird eine neue Zufahrt in den Osnabrücker Stadthafen benötigt. Bei der Gelegenheit wird der Fürstenauer Weg in Teilen grundsätzlich umgestaltet. Die Bauarbeiten wird die Geduld vieler Osnabrücker auf die Probe stellen.
Bislang war es nur eine kleine Baustelle an der Elbestraße, bei der der Verkehr zeitweise durch eine Baustellenampel gesteuert auf eine Spur verzichten musste – nun folgt die Vollsperrung. Bis voraussichtlich April 2021 erfolgt die Anbindung der Spedition Koch und zahlreicher anderer Großbetriebe über die Brückenstraße und Eversburg bzw. die Pagenstecherstraße. Insbesondere die Anwohner von Pye werden es mehr als ein halbes Jahr schwer haben dann noch in die Stadt zu kommen, vor allem in Richtung Haste und Autobahn.
Im August beginnt die Vollsperrung
Ab August beginnt die weitere Umgestaltung für den Fürstenauer Weg. Parallel dazu schreiten die Arbeiten für das Containerterminal voran. Die Straßenbauarbeiten beginnen im zweiten Planungsabschnitt und betreffen die Knotenpunkte Emsweg und Winkelhausenstraße. Dieser Bereich gehört mit einer Querschnittsbelastung von derzeit rund 12.000 Kraftfahrzeugen pro Werktag zu den am stärksten befahrenen Abschnitten des Fürstenauer Wegs. Zudem wird sich hier zusätzlich die Hauptanbindung des zurzeit im Bau befindlichen KV-Terminals (Terminal für kombinierten Verkehr) befinden.
Zukünftig direkte Anbindung des Container-Terminals im Hafen
„Beide Baumaßnahmen sind in Kombination zu sehen. Über das Containerterminal werden zukünftig bis zu 150.000 Ladeeinheiten pro Jahr von der Straße auf die Schiene umgeschlagen“, erklärt Stadtwerkevorstand Dr. Stephan Rolfes. „Zusammen mit dem Ausbau des Fürstenauer Wegs schaffen wir die Voraussetzung, dass der Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer ideal gesteuert wird“, erläutert Finanzvorstand Thomas Fillep. „Mit den Baumaßnahmen wird auch der Wirtschaftsstandort Osnabrück weiter gestärkt.“
Der Fürstenauer Weg verzeichnete in den letzten Jahren einen stetig wachsenden Anstieg des Verkehrsaufkommens, insbesondere des LKW-Anteils. Auch Substanzmängel im Bestand und der Aspekt der Verkehrssicherheit für alle Teilnehmer werden bei der Baumaßnahme berücksichtigt. Zusätzlich erhält der Bereich mit der Weiterentwicklung des KV-Terminals weitere Nutzungsanforderungen.
Konkret bedeutet dies: An der Einmündung Emsweg und Winkelhausenstraße (ehemals An der Netter Heide) werden zusätzliche Linksabbiegerspuren entstehen. Die Funktionen der Straßen Winkelhausenstraße und An der Netter Heide werden getauscht, so dass die Netter Heide eine Anliegerstraße und die Winkelhausenstraße Sammelstraße wird. Dies macht eine Direktanbindung der Winkelhausenstraße an den Fürstenauer Weg mit entsprechender Lageanpassung notwendig. Die Straßen An der Netter Heide und Fürstenauer Weg sind dadurch als untergeordnete Zufahrten an die Winkelhausenstraße anzubinden.
Radwege werden besser abgesichert
Die Fußgänger- und Radverkehrsanlagen erhalten Sicherheitstrennstreifen zum Fahrbahnrand hin. Eine aufwendigere Verlegung der stadtauswärts führenden Fuß- und Radverkehrsanlagen auf die andere Seite des Krümpelgrabens wird notwendig, um die stadtauswärtige Bushaltestelle zu realisieren, erzeugt durch die Separation und Geradlinigkeit aber eine Wegeführung in hoher Qualität.
„Für die Umsetzung all dieser Maßnahmen ist eine detaillierte Bauablaufplanung in vier Teilabschnitten samt passender Verkehrsführung koordiniert und abgestimmt worden“, erklärt der zuständige Fachbereichsleiter Mike Bohne. Je nach Baufortschritt werden dafür entsprechende Umleitungen ausgeschildert. Fußgänger und Radfahrende werden immer gesichert durch das jeweilige Baufeld geführt.
Anfang 2021 kommen die riesigen Container-Kräne
Parallel schreiten die im April begonnenen Arbeiten auf der insgesamt rund 9,5 Hektar großen Fläche des ehemaligen Geländes der Winkelhausenkaserne weiter voran. Derzeit laufen die Tiefbauarbeiten; so werden auf einer Länge von knapp 700 Metern die sogenannten Kranbahnbalken aus Stahlbeton für die künftigen Schienenportalkräne hergestellt. Der Aufbau der beiden mit ihren Maßen von rund 50 Metern Breite und mehr als 40 Metern Höhe imposanten Portalkräne vor Ort wird Anfang kommenden Jahres beginnen. Im Sommer 2021 soll die gesamte KV-Anlage fertiggestellt sein. Bauherr ist die Terminalbesitzgesellschaft OS (TBOS), eine gemeinsame Gesellschaft der Dortmunder Stadtwerke (DWS21), der Stadtwerke Osnabrück sowie Osnabrücker Spediteure.
Mit Material der Stadt Osnabrück, Luftaufnahme: Stadt Osnabrück / (c) Uwe Lewandowski