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Fritz Brickwedde (CDU): Wir können zwischen Putins Regime und einzelnen Russen unterscheiden

Nach der Demonstration am vergangenen Sonntag, bei der es zu mehreren Strafanzeigen kam und in deren Rahmen überwiegend russischstämmige Demonstrierende mit dutzenden russischen Fahnen u.a. gegen Nationalismus [sic!] demonstrierten, stellt die CDU-Ratsfraktion ihre Position klar.

„Osnabrück ist solidarisch mit der Ukraine und verurteilt Russlands Angriffskrieg, wir sind aber nicht anti-russisch, weil wir zwischen Putins Regime und einzelnen Russen unterscheiden können und wollen“ erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Fritz Brickwedde in einem Schreiben an unsere Redaktion.

Gleichzeitig appellierte er an Osnabrücker mit russischen Wurzeln, sich ebenso differenziert zu informieren. „Demonstrationen, bei denen nur Russlands Positionen vertreten werden, gehen gar nicht‘, so die CDU.

Russische Fahnen bei Demonstrationen zur Zeit ein schlechtes Signal

Niemand dürfe wegen seines russischen Migrationshintergrundes herabgesetzt oder benachteiligt werden, erwartet werden dürfe aber von dieser Bevölkerungsgruppe Mitgefühl mit dem Schicksal der Ukraine. Russische Fahnen bei Demonstrationen in Osnabrück seien zur Zeit ein schlechtes Signal der Parteiergreifung für einen Aggressor.

Die Friedensstadt helfe allen ukrainischen Flüchtlingen aus Überzeugung. Wichtig sei es auch, dass zwischen Menschen in Osnabrück mit russischem und ukrainischem Hintergrund Begegnung und Austausch stattfinde, um den Frieden in der Stadt zu bewahren. Die Kirchen und Religionsgemeinschaften könnten hier eine wichtige Rolle spielen.

Städtepartnerschaft mit Twer soll bewahrt werden

Auch die Städtepartnerschaft mit Twer solle bewahrt werden, auch wenn sie zur Zeit des Krieges nicht aktiv gelebt werden könne. Brickwedde, der selber mehrfach Osnabrücker Delegationsleiter in der russischen Partnerstadt war: „In Twer hatten wir bisher sehr gute Gesprächspartner und Kontakte. Nach hoffentlich schnellem Ende des Krieges sollten wir diese Netzwerke wieder aktivieren.“

Kritik auch an ukrainischem Botschafter

Er verstehe, dass der ukrainische Botschafter ein stärkeres Engagement von Deutschland fordere, seine Auffassung , dass jetzt alle Russen unsere Feinde seien, könne er aber nicht teilen. Diese Position sei weder mit dem christlichen Glauben noch der europäischen Kultur vereinbar.

Titelfoto: Dr. Fritz Brickwedde, Archiv Hasepost


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