Die Welthungerhilfe fordert angesichts der anhaltenden humanitären Krise im Sudan zu entscheidenden Friedensgesprächen in Genf am Mittwoch auf. Sie betont die Dringlichkeit tragfähiger Vereinbarungen zur Beendigung der Hungersnot und Gewalt gegen Zivilisten und Hilfskräfte.
Forderungen der Welthungerhilfe
Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, beschreibt die Lage im Sudan als die „größte humanitäre Krise der Welt“. Mathias Mogge fügte hinzu: „Mehr als 25 Millionen Menschen, die Hälfte der gesamten Bevölkerung des Sudans, befinden sich in einer kritischen Ernährungslage und 755.000 sind akut vom Hungertod bedroht. Außerdem sind mehr als 10 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben – so viel wie in keinem anderen Land.“
Zugang zu Hilfsbedürftigen
Mogge fordert zudem, dass es dringend gelingen muss, ungehinderten und sicheren Zugang zu den betroffenen Menschen zu ermöglichen. „Wir fordern daher die Einrichtung von humanitären Korridoren in die besonders betroffenen Gebiete Darfur, Kordofan, Al Jazirah und Khartoum. Gleichzeitig müssen die wichtigsten Grenzübergänge wieder geöffnet werden, um Hilfsgüter sowohl aus dem Tschad als auch aus dem Südsudan zu transportieren.
Militärische Angriffe
Beide Konfliktparteien müssen die militärischen Angriffe auf zivile Einrichtungen, die zum Überleben der Menschen wichtig sind, einstellen. Die internationale Gemeinschaft muss den Druck auf beide Parteien für den verlässlichen humanitären Zugang erhöhen und mehr Mittel für humanitäre Hilfe bereitstellen.“
Hilfsaktionen
In den kommenden Tagen wird die Welthungerhilfe in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm (WFP) mit der Verteilung von mehr als 18.000 Tonnen Nahrungsmittel in Nord-Darfur beginnen. Diese dringend benötigte Hilfe ist für insgesamt knapp 400.000 Menschen geplant.
Logistische Herausforderung
Neben Getreide, Hülsenfrüchten, Öl und Salz wird auch speziell angereicherte Zusatznahrung für Kinder unter 5 Jahren, schwangere und stillende Frauen verteilt. Die Durchführung ist aufgrund der anhaltenden Kämpfe und der aktuellen starken Regenfälle jedoch eine große Herausforderung. Wie Mogge betont, verhindert die schlechte Sicherheitslage immer wieder die Durchfahrt von Hilfstransporten.
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