Erst störten „Klimaaktivisten“ von Extinction Rebellion (XR) die Eröffnung der Maiwoche – und werden dabei mit einem Pfeifkonzert und Buhrufen eingedeckt –, nun solidarisiert sich Fridays for Future mit XR und will dem Flughafen FMO das Sponsoring auf der Maiwoche verbieten.
Ein Meinungsbeitrag von Heiko Pohlmann
Die Aktivisten, deren Umfeld selbst gerne auf der Langstrecke Urlaub macht und deren prominenteste Vertreter wie Greta Thunberg und Luisa Neubauer aus Millionärsfamilien stammen, kritisieren, dass der der „Billigtourismus“ durch den Fortbestand des FMO gefördert wird. Außerachtlassend, dass das längst nicht mehr ‚billige‘ Flugticket nach Mallorca für viele Urlaubende bereits jetzt kaum noch bezahlbar ist – immer neue Flugabgaben und Steuern sorgen dafür.
Niederländer sollen nicht mehr ab FMO fliegen dürfen?
Überraschende Nähe zur AfD? Auch die europäische Einigung und die Reisefreiheit scheint den Vertretern der einst als Schülerdemonstration gestarteten Bewegung ein Dorn im Auge zu sein, so krisitiert FFF: „Der Flughafen wird auch gerne von Niederländer*innen genutzt, die so auf Kosten der Osnabrücker*innen deutlich billiger an die Flugtickets kommen und ihre Emissionen aus der niederländische CO2-Bilanz externalisieren“.
Klimaaktivisten betrachten die Maiwoche als „Ort für den politischen Diskurs“
Sollte noch irgendjemand der Ansicht sein, dass die Maiwoche vor allem ein Ort ist, um zu feiern und Spaß zu haben?
Weit gefehlt, Fridays for Future schreibt: „Die Maiwoche ist ein Ort für den politischen Diskurs, insbesondere weil dort klimaschädliche Werbung so prominent platziert wird“. Und deshalb wird Oberbürgermeisterin Katharina Pötter aufgefordert, die Werbung für den FMO zu entfernen. „Hier kann Sie beweisen, dass sie bereit ist, kostenlose Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz sofort umzusetzen“.
Zum Thema: “Klimaaktivisten” wollen FMO schließen, weil Direktflüge nach Bali fehlen?
Warum veröffentlichen wir die Pressemitteilung von FFF nur auszugsweise? Ein kurzer Kommentar dazu:
Wie (leider) üblich bei Mitteilungen von politisch extrem positionierten Gruppierungen, erreichte uns auch die Pressemitteilung von Fridays for Future ohne Nennung des vollen Namens der zitierten Personen oder Nennung einer presserechtlich verantwortlichen Person. Einfach nur „Hannes“ reicht da nicht.
Man kann nur mutmaßen, warum das so ist. Identifizieren sich die „Aktivisten“ oder der als Absender angegebene „Hannes“ selbst nicht mit den aufgestellten Forderungen? Befürchtet dieser „Hannes“ beim nächsten transkontinentalen Linienflug mit den eigenen Forderungen in Verbindung gebracht zu werden?
Wäre ja schon irgendwie blöd, wenn man sich eingestehen muss, dass man zwar weniger gut verdienenden Menschen den Mallorca-Urlaub missgönnt, aber an sich selbst ganz andere Maßstäbe legt. Daher gibt es die Pressemitteilung von FFF nur auszugsweise bei uns.
Anmerkung des Redakteurs:
Ja, in diesen Artikel ist auch sonst sicher viel meiner persönlichen Meinung eingeflossen. Auch deswegen steht mein Name darüber, denn in jedem journalistischen Beitrag steckt immer auch ein wenig der Meinung der jeweiligen Verfasser. Mal mehr, mal weniger. Hier eher ‚mehr‘, aus gutem Grund – siehe oben. Zusätzlich wurde der Beitrag als ‚Meinungsbeitrag‘ gekennzeichnet; so sind die Regeln, unsere Redaktion hält sich daran. Wer selbst nicht nach den ‚Regeln‘ spielt, muss aber mit Gegenreaktionen rechnen.
Das Pfeifkonzert und die Buhrufe bei der Störaktion am Rande der Maiwochen-Eröffnung sollten den Aktivisten bereits gezeigt haben, was die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung von solchen Aktionen hält: nichts!
In anderem Kontext heißt es „Gesicht zeigen“, das erwarte ich auch von Gruppierungen von FFF und XR! Wir können über alles reden und diskutieren, aber das geht nicht anonym und vor allem auch nicht mit nervigen Störaktionen, wie jetzt zu Beginn der Maiwoche!