Am Freitag (1. März) um 13:30 Uhr versammelten sich knapp 200 Demonstrantinnen und Demonstranten zur Kundgebung der Klimagerechtigkeitsgruppe Fridays for Future. Mit der Kampagne #wirfahrenzusammen gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi fordern sie die sozialgerechte Mobilitätswende und faire Arbeitsbedingungen im Personennahverkehr (ÖPNV).
Verdopplung des Nahverkehrs bis 2030
Bei der Kundgebung auf dem Theatervorplatz benennen Vertreterinnen von Fridays for Future, sowie Vertreter der Aktivistengruppen Extinction Rebellion, Libertäre Kommunist*innen Osnabrück (LIKOS) und Scientists for Future die Probleme des Osnabrücker Nahverkehrs und der Arbeitsverhältnisse der Busfahrerinnen und Busfahrer deutlich. Anwesend sind auch einige Mitdemonstranten der Stadtwerke Osnabrück und Gewerkschaft Verdi. Mit der Kampagne #wirfahrenzusammen fordern Klimaaktivisten gemeinsam mit Busfahrerinnen und Busfahrwern die Mobilitätswende weg vom Individualverkehr und hin zu einem zuverlässigen, kostengünstigen Nahverkehr. Dafür seien bessere Arbeitsverhältnisse und höhere Löhne notwendig. Fridays for Future fordert ganz konkret die Verdopplung des Nahverkehrs in Osnabrück bis 2030.
Solidarität mit Busfahrern
Die LIKOS betont die Unterstützung des Streiks der Busfahrerinnen und Busfahrer, denn nur mit ökonomischen Druck sei die Politik zu erreichen. „Klimaschutz heißt Klassenkampf. Deshalb stehen wir solidarisch mit den Busfahrerinnen und Busfahrern und fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsverhältnisse“, betont der Sprecher von LIKOS. Für einen zuverlässigen Nahverkehr, der emissionsärmer als der momentan politisch geförderte Individualverkehr ist, müsse die Politik aktiv werden und entsprechende finanzielle Förderung umverteilen.
Kritik an der Politik
Die Kommunalpolitik gerät genauso in die Kritik wie die Bundesregierung. „Die Politik muss aufhören mit fadenscheinigen Argumentationen, dass kein Geld da ist. Solange Geld für den Ausbau der A33 da ist, ist auch Geld für den Ausbau des Nahverkehrs da“, so der Vertreter der Scientists for Future. Er verweist außerdem auf eine Studie der Uni Kassel, die in einem Kostenvergleich von Verkehrsmitteln (Radverkehr, Fußverkehr, Kfz-Verkehr und ÖPNV) zeigt, dass der ÖPNV und Radfahren als klimafreundliche Verkehrsmittel für Kommunen kostengünstiger seien als der Individualverkehr mit dem Auto.