Nach einer ersten spontanen Demo, bei der am vergangenen Freitag rund 30 Schüler teilnahmen, wollen auch heute wieder zahlreiche Schülerinnen und Schüler nach dem Vorbild einer schwedischen Schülerin für den Klimaschutz streiken und demonstrieren.
So ein richtiger „Streik“ fällt natürlich schwer, wenn einige Schulen am letzten Schultag bereits nach zwei Stunden den Unterricht beenden und lediglich ein freiwilliger Gottesdienst daran anschließt, wie zum Beispiel beim Ratsgymnasium. Wirklich vermisst wurden die jungen Streikenden an diesem Freitag also vermutlich nicht in ihren Schulen. Aber der Protest und regelmäßige Schulstreik soll auch im kommenden Jahr weitergehen.
Immerhin rund 25 Schüler verschiedener Osnabrücker Schulen, darunter aber auch vereinzelt der ein oder andere Studierende, haben sich an diesem vorweihnachtlichen und sehr regnerischen Freitag vor dem Haarmannsbrunnen getroffen um erst zu streiken und um dann von dort aus gegen 13:00 Uhr mit einer Kundgebung einen ordentlich bei der Stadt angemeldeten Demonstrationszug durch die Stadt zu starten.
Schwedin wurde durch Auftritt in Kattowitz bekannt
Vorbild für die Osnabrücker Schülerinnen und Schüler ist die 15-jährige Schwedin Greta Thunberg, die bereits seit längerem jeden Freitag streikt und demonstriert und größere Bekanntheit durch einen Auftritt bei der Klimakonferenz in Kattowitz erlangte.
Am Freitagvormittag waren u.a. Schüler des Ratsgymnasiums, des Gymnasiums in der Wüste, der beiden Osnabrücker Gesamtschulen in Eversburg und im Schinkel sowie von der Waldorfschule in Evinghausen vor dem Haarmannsbrunnen versammelt.
Schüler berufen sich auf „wissenschaftlich erwiesene Fakten“
Nach Ansicht einer Sprecherin des Schülerprotests, die am Donnerstag die Presse informierte, richtet sich der Protest der jungen Schwedin, dem man sich in Osnabrück anschließt, „gegen die globale Klimapolitik, welche nicht ausreichend ist, um eine Klimakrise abzuwenden beziehungsweise einzuschränken. Wirtschaftliche Interessen stehen bei der Entscheidungsfindung im Vordergrund und von der Wissenschaft erwiesene Fakten werden von den Regierungen missachtet und ignoriert“.
Und weiter: „Aufgrund des COP24 (Weltklimagipfel in Kattowitz), der in den letzten Tagen endete, entschieden auch wir zu protestieren“. Die Schüler und Studierenden wollen sich so mit Greta solidarisieren, die „als Stimme für unsere ganze Generation“ spreche.
Auch in Zukunft – nach den Weihnachtsferien – wollen die Schüler und Studierenden regelmäßig unter dem Motto „Fridays for future“ demonstrieren.