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Fridays for Future Osnabrück hängt Brett mit 95 Thesen an die Tür zum Dom

Am Reformationstag haben Mitglieder der Bewegung Fridays for Future (FFF) Osnabrück in einer symbolträchtigen Aktion 95 Thesen an die Tür des Osnabrücker Doms gehängt.

Kein Sachbeschädigung an schmiedeeiserner Kirchentür

In einer Pressemitteilung wird erklärt die Thesen seien an die Tür „genagelt“ worden, tatsächlich wurden aber lediglich zwei Bretter, auf denen die eigentlichen Thesen „getackert“ waren, an die Tür gehängt. Eine Sachbeschädigung fand also nicht statt, ein „Nageln“ wäre angesichts der schmiedeeisernen Verkleidung der schweren Eichenholztüren auch schwierig gewesen.

Mit der Aktion soll nach Ansicht der ehemaligen Schülerprotestgruppe die Dringlichkeit des Kampfes gegen den Klimawandel und die Umweltzerstörung unterstrichen werden in Tradition des historischen Handeln Martin Luthers. Dieser soll (was historisch allerdings nicht belegt ist) vor mehr als fünf Jahrhunderten mit seinen 95 Thesen gegen den Missbrauch kirchlicher Macht protestiert haben. Die heutigen Aktivisten erheben ihre Stimmen gegen das, was nach ihrer Ansicht nach den Missbrauch politischer, wirtschaftlicher und kirchlicher Macht darstellt. Sie kritisieren die kurzfristigen Eigeninteressen und die „Ignoranz gegenüber den Konsequenzen des Klimawandels“. Die Gruppe fordert die Kirche auf, ihre moralische und spirituelle Macht zu nutzen, um politische Entscheidungsträger zum Klimaschutz zu bewegen.

Klimawandel nach Ansicht von FFF wichtiger als Luthers Konflikt mit dem Vatikan

„Der Klimawandel ist keine entfernte Bedrohung; er ist bereits Realität“, betont die Bewegung. Sie weist darauf hin, dass die wissenschaftlichen Beweise überwältigend seien und die Auswirkungen weltweit spürbar. Johanna Müller, Sprecherin von „Fridays for Future Osnabrück“, erklärte: „Die Dringlichkeit, den Klimawandel zu bekämpfen, übertrifft in vielerlei Hinsicht die religiösen Kontroversen von Luthers Zeit. Die Auswirkungen des Klimawandels sind global und betreffen alle Menschen, unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung.“

Die Bewegung möchte auch auf die Herausforderungen hinweisen, mit denen Aktivisten konfrontiert sind. Müller äußerte die Sorge, dass ihre Botschaft von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern oft ignoriert wird und sagte: „Wir sind gespannt, ob auch wir uns verstecken müssen, weil Politik und Wirtschaft unsere Meinung nicht hören wollen.“

 


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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