Ob es daran liegt, dass zahlreiche Busverbindungen (aber längst nicht alle) in Osnabrück derzeit bestreikt werden, oder weil das Wetter für das Radfahren einfach noch zu „unbequem“ ist?
Mitglieder von Fridays for Future (fff) sind am frühen Freitagmittag am Theatervorplatz damit beschäftigt Spruchbänder in Position zu bringen, als ein aufmerksamer Leser der HASEPOST die Handykamera zückt.
Parkplatz nebenan zu weit für Osnabrücker Klimaaktivisten?
Angeliefert wurde mit einem Auto (Verbrennungsmotor) bis direkt vor das Theater. Ein Bereich, der dort als Fußgängerzone deutlich gekennzeichnet ist. Der nahe Großparkplatz an der Domsfreiheit oder die Parkhäuser Nikolaiort bzw. L+T waren womöglich zu weit entfernt für die Klimaaktivisten, die an diesem Freitag für den ÖPNV werben wollen?
Alternativ wäre es auch möglich gewesen das speziell für Lieferfahrten eingerichtete Zeitfenster (bis 10 Uhr) zu nutzen. Zu früh für den Klimaprotest?
Fridays for Future demonstriert an diesem Freitag ab 13:30 Uhr zusammen der Gewerkschaft ver.di unter dem Motto #wirfahrenzusammen. Die Demonstration in Osnabrück findet parallel zum Warnstreik der Busfahrer statt, der bereits seit gestern (29.02.) die MetroBus-Linien und Nachtbusse lahmlegt.
Bündnis von fff und ver.di fordert sozialgerechte Mobilitätswende
Die Kampagne #wirfahrenzusammen ist ein Bündnisprojekt, das sich für eine sozialgerechte Mobilitätswende einsetzt und faire sowie attraktive Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fordert.
Im Fokus des Protests steht unter anderem das 9-Euro-Ticket, das im Jahr 2023 deutlich machte, dass ein attraktives Angebot den ÖPNV stark frequentieren kann. Doch es deckte auch strukturelle Schwächen auf, darunter Versorgungsdefizite im ländlichen Raum und Lücken in der Finanzierung durch Länder und Bund. Lokal in Osnabrück sind sowohl Buslinien als auch die Löhne der Beschäftigten Opfer kommunalpolitischer Sparmaßnahmen bei den Stadtwerken geworden. Notfallpläne mit geringeren Taktungen und kurzfristigen, unangekündigten Ausfällen sind an der Tagesordnung, hervorgerufen durch den akuten Personalmangel mit Ausfällen von bis zu 20 Prozent.