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Frank Otte und Thomas Fillep in ihren Ämtern für weitere acht Jahre bestätigt

Gleich zu Beginn der Wahl eines neuen Stadtkämmerers sorgte die Osnabrücker FDP für eine kleine Störung des bereits am Montagabend innerhalb der Fraktionen schon weitestgehend vorbereiteten Orchestrierung der Wahl eines neuen Stadtkämmerers und eines neuen Stadtbaurats, wobei sich sowohl Thomas Fillep als auch Frank Otte jeweils erneut auf ihre bisherigen Posten beworben hatten.

Die FDP bemängelte mit einem Änderungsantrag, für den es allerdings keine Zustimmung aus den anderen Fraktionen gab, dass die Ratsmitglieder erst am 16.09.2020 eine Einladung per Mail zur Einsichtnahme in die Bewerbungsunterlagen erhalten hatten, während die Vertreter der Verwaltung schon zwei Tage vorher die Möglichkeit hatten, sich über die Bewerber zu informieren.

Der Zeitraum zur Einsichtnahme sei nicht ausreichend, bemängelten die Liberalen unter Bezugnahme auf einen einschlägigen juristischen Aufsatz zur Thematik.

Frank Otte und Thomas Fillep in ihren Ämtern für weitere acht Jahre bestätigt
Wahlurne der Stadt Osnabrück

Auch ein weiterer Antrag, der von Dr. Thomas Thiele mündlich vorgetragen wurde, fand keine Mehrheit. Thiele hatte darum gebeten, dass die Betroffenen während des Wahlvorgangs den Saal verlasen sollten. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert hielt dagegen, dass Frank Otte und Thomas Fillep weiter im Amt seien und es auch in den vergangen Jahren in vergleichbaren Fällen nicht anders gehandhabt wurde.

Nach Klärung der Formalien, wurde wenig überraschend von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert der bisherige Stadtkämmerer Thomas Fillep für eine weitere volle Amtszeit von acht Jahren vorgeschlagen. Kurz erläuterte Griesert noch das Auswahlverfahren, bei dem man sich für jeden der vorab ausgewählten Kandidaten 90 Minuten Zeit für ein Assessment-Center genommen habe, das von einem Psychologen begleitet wurde.

Auch zu Frank Otte wurde – wie von unserer Redaktion bereits am Montagabend exklusiv vorausgesagt – mit nur wenigen Sätzen, die das Auswahlverfahren beschrieben, vom Oberbürgermeister zur Wahl vorgeschlagen.
Von einer nur begrenzten Amtszeit, vielleicht bis zum Erreichen des 65. Lebensjahres im Jahr 2022, war allerdings nicht die Rede, so dass der bereits 63-jährige Otte zumindest formell bis weit in sein über seinen 70. Geburtstag hinaus gewählt wurde. Ob Frank Otte zu seinem 65. Geburtstag, dem in der Verwaltung noch üblichen Eintrittsalter in den Ruhestand, vorzeitig seinen Posten verlassen wird, blieb zumindest an diesem Abend offen.

Die eigentliche Wahl, erst der Posten des Stadtkämmerers, in einem weiten Wahlgang dann des Stadtbaurats, erfolgte nach Antrag von Dr. Thiele, zusätzlich per Handzeichen von CDU-Ratsherr Christoph Bertels (CDU) bestätigt, in geheimer Wahl, wobei jedes einzelne Ratsmitglied aufgerufen wurde um seine Stimme in einer zentralen Wahlurne abzugeben.

Glückwunsch mit Abstand, Blumen von Wolfgang Griesert für Thomas Fillep
Glückwunsch mit Abstand, Blumen von Wolfgang Griesert für Thomas Fillep

Deutliches Votum für beide bisherigen Amtsinhaber

Die geheime Wahl ergab für Thomas Fillep 31 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen.
Damit kann Fillep ab Januar 2021 für weitere acht Jahre die Finanzen der Stadt regeln.

Die geheime Wahl ergab für Frank Otte 31 Ja-Stimmen, 11 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen. 

Keine Aussprache zu den Wahlvorschlägen des Oberbürgermeisters

Eine Aussprache zu den vom Oberbürgermeister vorgeschlagenen Kandidaten gab es nicht. Wer erwartet hatte, dass die Besetzung von zwei der vier Vorstandsposten einer niedersächsischen Großstadt die Gelegenheit geben würde, dass die Parteien und Vertreter der Bürger ihre Gründe für Wahl oder Ablehnung darlegen, der sah sich getäuscht.

Wie wurden die Kandidaten im Auswahlverfahren bewertet?

Beide Kandidaten, Thomas Fillep und Frank Otte, wurden zusammen mit je zwei externen Bewerbern laut Verwaltung in folgenden Anforderungsdimensionen beobachtet und bewertet:

–          Leidenschaft und persönliche Wirkung
–          Analyse- und Strukturierungsfähigkeit
–          Strategiekompetenz und Innovationskraft
–          Ziel- und ergebnisorientierte Steuerungskompetenz
–          Kooperations- und Konfliktfähigkeit
–          Führungskompetenz und Empathie
–          Entscheidungsfähigkeit und Verhandlungsgeschick
–          Loyalität und Integrität
–          Veränderungsbereitschaft

Kurzanalyse der Bewerber-Beurteilung in der Verwaltungsvorlage

Während dem Bewerber Thomas Fillep attestiert wurde, dass er „als einziger Bewerber in sämtlichen 9 Dimensionen die Anforderungen an das Zielprofil und […] in allen 9 Dimensionen seine Stärken für diese Stelle sichtbar machen [konnte]“, war Frank Otte ganz offensichtlich nicht der einzige von drei genauer begutachteten Kandidaten, der in allen 9 Dimensionen überzeugen konnte; ein entsprechender Hinweis fehlt in der Verwaltungsvorlage, obgleich er am Ende des Verfahrens ganz offenbar überzeugt haben muss.
Konkret heißt es in der Verwaltungsvorlage zum Wahlvorschlag durch den Oberbürgermeister: „Im Ergebnis des Auswahlgesprächs kristallisierte sich unter den drei Bewerbern, dem erfolgsrelevanten Kompetenzprofil entsprechend, Herr Otte als geeignetster bzw. bester Bewerber heraus“.  Und weiter „Herr Otte erreichte in sämtlichen 9 Dimensionen die Anforderungen an das Zielprofil und konnte in allen 9 Dimensionen seine Geeignetheit für diese Stelle sichtbar machen. Seine Stärken wurden insbesondere in der Analyse- und Strukturierungsfähigkeit, den Merkmalen Leidenschaft und persönliche Wirkung sowie der Strategiekompetenz und Innovationskraft deutlich.“

 


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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