Am heutigen Mittwoch (28. August 2019) besuchte Boris Pistorius, niedersächsischer Minister für Inneres und Sport, die Ursulaschule. Die Schüler nutzen diese Gelegenheit um ihm Fragen zu stellen, die für sie wichtig erschienen. Neben seiner ersten Amtshandlung als potenzieller SPD-Parteivorsitzender, war auch Klimaschutz ein Thema.
Seit 43 Jahren ist der niedersächsische Minister für Inneres und Sport Boris Pistorius Mitglied der SPD. Von 2006 bis 2013 war er Oberbürgermeister von Osnabrück und ab 2013 Innenminister Niedersachsens. Nun strebt er höheres an und kandidiert im Duo, mit der sächsischen Integrationsministerin Petra Köpping, um den SPD Parteivorsitz. Bei einem Besuch seiner Heimatstadt nahm er sich Zeit die Fragen von Schülern der Ursulaschule zu beantworten.
Auch bei Misserfolg Respekt zeigen
Diese wussten natürlich von seiner Kandidatur für den SPD Parteivorsitz. Interesse weckte vor allem die Frage danach, was Pistorius, als Parteivorsitzenden auszeichnen würde und wen er als stärkste Konkurrenz sehe. Darauf erwiderte Pistorius zunächst, dass er nicht die Chancen seiner Konkurrenten bewerten will. „Wir sind alle unterschiedlich und das ist auch gut so.“ Selbst wenn er keine Stimmenmehrheit von den SPD-Mitgliedern erhalte, sei es für ihn nicht direkt ein Misserfolg. Relevant sei im Nachhinein lediglich der Respekt, den sich die Mitglieder untereinander entgegenbringen. „Wenn man eine Entscheidung mit Mehrheit trifft ist es wichtig, dass man auch dahinter steht“, erklärt der Innenminister.
Möglicher Vorteil in den politischen Wurzeln
Dass Pistorius und Köpping ihre Wurzeln in der Kommunalpolitik haben, sieht er jedoch als möglichen Vorteil. „Wir sind Leute die wissen wie man zuhört und was wichtig ist. Es ist wichtig Leute anzuhören, die 40 Stunden in der Woche arbeiten und trotzdem nicht genug Luft haben, um finanzielle Rücklagen zu schaffen. Genau das ist unsere Zielgruppe. Wir beide haben das Ohr am Puls der Zeit.“
Viele Fragen, aber noch keine Antworten
Auch im weiteren Verlauf des Gesprächs war die Kandidatur für den Parteivorsitz ein Thema. Unter Anderem wurde Pistorius gefragt, was seine erste Amtshandlung als Parteivorsitzender wäre. Dazu wollte er sich nicht direkt äußern, allerdings warf der Kandidat wichtige Fragen auf, wie etwa „Für wen wollen wir Politik machen?“ oder „Wie können wir zum Klimaschutz beitragen, ohne dass Personen mit wenig finanziellen Rücklagen darunter leiden?“. Über solche Fragen würde er sich zunächst mit den anderen Mitgliedern der SPD beraten, wenn er in das Amt gewählt wird. Danach erst können konkrete Antworten gegeben werden. „Der Teamgedanke innerhalb der Partei ist besonders wichtig“, betont der niedersächsische Minister für Inneres und Sport.
Geld für Klimaschutz – aber woher?
Klimaschutz habe für Pistorius dabei einen besonderen Stellwert. Problem sei, dass für effizienten Klimaschutz Geld benötigt würde. An dieses Geld zu kommen sei allerdings nicht so einfach: Entweder müsse man die Steuerlasten erhöhen, Zuungunsten der Wenig-Verdiener, oder an anderer Stelle sparen. Die „Fridays for future“ Bewegung unterstütze er allerdings vollkommen: „Ich finde es großartig, dass die Generation auf die Straße geht und der Politik den Spiegel vorhält.“ Trotzdem bekräftigt er, dass jeder für Klimaschutz verantwortlich sei, weshalb Einsparungen auf persönlicher Ebene nicht zu vermeiden wären.