Pro Asyl, ein prominenter Förderverein für Asylbewerber in Deutschland, warnt vor den potenziellen negativen Auswirkungen der geplanten Kürzungen von Bundes- und Landesregierungen für Asylbewerber. Der Verein äußert Bedenken, dass die Integration der Geflüchteten erheblich beeinträchtigt werden könnte und bezeichnet die Situation als “dramatisch”.
Vorwürfe gegen die geplanten Kürzungen
Wiebke Judith, die rechtspolitische Sprecherin des Fördervereins Pro Asyl, äußerte in der “Rheinischen Post” ernsthafte Bedenken hinsichtlich der von Bund und Ländern geplanten Einschnitte bei den Leistungen für Asylbewerber. „Es ist dramatisch, dass Asylsuchende und Geduldete nun bis zu drei Jahre lang mit den nur geringen Sozialleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz leben müssen, die häufig für ein menschenwürdiges Leben in Deutschland – gerade über einen so langen Zeitraum – nicht ausreichen”, sagte Judith.
Streitpunkt Gesundheitsversorgung und Integration
Ein weiterer strittiger Punkt der geplanten Kürzungen ist die Gesundheitsversorgung. Judith wies darauf hin, dass die betroffenen Personen damit ausgeschlossen werden, was besonders für Menschen, die in ihren Herkunftsländern und auf der Flucht physische und psychische Gewalt erlebt haben, eine zusätzliche Belastung darstellt. „Auch die Integration der Betroffenen wird leiden, weil sie zum Beispiel von Maßnahmen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind”, warnte Judith.
Bedürfnisse der Asylbewerber
Zudem kritisierte sie, dass durch die Gewährung von Sachleistungen statt Bargeld die Eigenständigkeit der Asylbewerber in ihrem Alltag stark eingeschränkt wird. Sie betonte, dass dies sehr entwürdigend sei und den Bedürfnissen der Menschen nicht gerecht werde. „Wer kein Bargeld hat, kann zum Beispiel keine öffentliche Toilette aufsuchen oder den Kindern kein Geld für Schulmaterial mit in die Schule geben”, so Judith.
Mit ihren Äußerungen unterstreicht Judith die Sorge von Pro Asyl, dass die geplanten Kürzungen die Bemühungen um die Integration von Flüchtlingen in Deutschland erheblich behindern könnten.
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