Die Hochschule Osnabrück erhält 70.000 Euro aus Berlin für Restaurationsarbeiten in der Villa Blumenthalstraße. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am Mittwoch (21. Juni) beschlossen, dass das Vorhaben im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms gefördert wird.
Manuel Gava, der sich als direkt gewählter Osnabrücker Bundestagsabgeordneter innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion für die Bundeszuwendung stark gemacht hatte, freut sich über die Förderung: „Als Teil der stetig wachsenden Osnabrücker Hochschullandschaft hat die Hochschule großen Raumbedarf. Und dass bei den neuen Räumen der Hochschule gleichzeitig auch denkmalgeschützte Kunst in neuem Glanz erstrahlen kann, ist ein schöner Nebeneffekt. Denn die Wertvolle Malereien stellen einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte in Osnabrück dar.“
Die Hochschule erwarb die Villa in der Blumenthalstraße 32 bereits im Jahr 2019 vom Land Niedersachsen, das keine Verwendung mehr für das 1899 errichtete Haus sah. Die Hochschule will das Gebäude, das derzeit schon renoviert wird Erweiterung der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften nutzen, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft am Caprivi-Campus befindet.
„Chance, die Hochschule noch attraktiver zu machen”
Positive Worte für die Bundeszuwendung gibt es auch von Sandra Brune-Brüggemann, dipl. Architektin der Hochschule: „Die Hochschule Osnabrück freut sich sehr, dass die Förderung durch Bundesmittel den Erhalt der Wandmalerei aus der Jugendstilepoche in der Villa Blumenthalstraße 32 in Osnabrück unterstützt. Die Herrichtung der Villa ist eine Chance, die Hochschule Osnabrück für Forschung und Lehre in einem historischen Gebäude noch attraktiver zu machen.” Umgehend nach dem Erwerb der Villa habe man sich die Unterstützung der Denkmalpflege der Stadt Osnabrück sowie Fachexpertisen eingeholt, So Brune-Brüggemann. Hierbei wurde die Wandmalerei des ab den 1920er Jahren überregional tätigen und anerkannten Künstlers Wilhelm Gerstenbergers als in ihrer Art einzigartig und erhaltenswert eingestuft. „Wir beabsichtigt daher, den Saal mit der Wandmalerei nach Fertigstellung interessierten Bürger*innen zugänglich zu machen.”
Die Wandmalereien entstammen aus der Hand des Künstlers Wilhelm Gerstenberger (1889-1969), der in Osnabrück von von 1926 bis 1930 aktiv war. In dieser Zeit entstand in der Blumenthalstraße 32 – dem ehemaligen „Hotel zum Westerberg“ – die seltene Dekorationsmalerei in dem Anbau, der als Gesellschaftsraum konzipiert war. Neben Innenräumen von Privat- und Geschäftshäusern hat Gerstenberger auch die Kinos Osnabrücks künstlerisch mitgestaltet. Seine händisch aufgebrachten Malereien aus den späten 1920er Jahren sind in Niedersachsen einzigartig und stellen für Osnabrück dadurch ein besonderes Kulturgut dar.