Freitagabend, kurz nach 22 Uhr, berichteten die ersten Onlinemedien über den Putschversuch in der Türkei.
Zu diesem Zeitpunkt waren 186 Urlaubsreisende auf dem Weg zum Flughafen Münster / Osnabrück, von wo sie ihren Sommerurlaub an der türkischen Riviera antreten wollte. Doch nicht alle flogen mit.

AFP

HASEPOST berichtete noch in der Nacht, dass die 737 der deutsch-türkischen Airline SunExpress pünktlich am Flughafen in Greven abgefertigt wurde, dann aber doch erst mit rund 40 Minuten Verspätung in Richtung Mittelmeer gestartet war.

Airline entschloss sich den Flug durchzuführen

Detlef Döbberthin, Sprecher des Flughafens Münster / Osnabrück schilderte unserer Redaktion am Samstag, was in der Nacht passiert war. Die Airline, die das Osnabrücker Land täglich mit den beliebten türkischen Badestränden verbindet, hatte sich entschlossen den Flug durchzuführen. Eine Reisewarnung durch das Auswärtige Amt lag und liegt auch weiterhin nicht vor. „Wie die Airlines das regeln, darauf haben wir keinen Einfluss“, sp Döbberthin. Air Berlin habe seines Wissens nach die Flüge von einigen deutschen Airports gestrichen, Condor aber fliegt ebenso wie SunExpress, so der Wissensstand am FMO.

Insgesamt 16 Passagieren checkten wieder aus

Vor dem Hintergrund der unklaren Nachrichtenlage hätten sich in der Nacht kurzfristig 16 Passagiere der komplett ausgebuchten Boeing entschieden wieder auszuchecken bzw. gar nicht erst den Weg durch das Flughafgengate anzutreten. Das war auch problemlos möglich, erläutert der Flughafensprecher.
Die meisten Airlines bieten in solchen Situationen den Kunden, die ihr Flugticket direkt bei der Airline gebucht haben, die Rückerstattung der Ticketkosten. Nach Informationen des FMO sei das auch bei SunExpress der Fall.
Schwieriger werde es da bei Pauschalreisen, die neben dem Flug auch die Hotelbuchung enthalten. Hier müssten sich die Reisenden an den Veranstalter wenden. Solange jedoch keine Reisewarnung des Auswärtigen Amts vorliegt, ist der Urlauber auf die Kulanz des Veranstalters angewiesen. Der Reiseveranstalter sollte für Türkeiurlauber jetzt auch der erste Ansprechpartner sein, so Döbberthin weiter.
Der Flughafen Osnabrück hat zwar eine reguläre Hotline, hier könne man aber keine Urlaubsempfehlungen abgeben, sondern nur Fragen zu Starts und Landungen abgeben. Alle aktuellen Start- und Landezeiten sind auch auf der Homepage des FMO abrufbar.

Istanbul-Flüge von und nach FMO wurden am Samstag annulliert

Neben verschiedenen Urlaubszielen, bietet der FMO auch Direktflüge von und nach Istanbul an. Dort „normalisierte“ sich im Lauf des Samstagvormittags der Flugverkehr wieder. Der für den Samstag erwartete Flug der Turkish Airlines nach Osnabrück / Münster wurde jedoch annulliert, in der Folge auch der Rückflug.

Sollten sich über das Wochenende weitere Auswirkungen des Putschversuchs in der Türkei auf den Flugbetrieb am FMO ergeben, werden wir bei HASEPOST.de darüber berichten.

 

Foto: Julian Herzog, CC-BY 4.0