Das Ultraleichtflugzeug des Typs Tecnam P-92 Echo mit der Kennung D-MTIS, das am Donnerstagnachmittag (25.01.) neben der A1 bei Osnabrück abgestürzt ist, war bereits im Jahr 2012 in einen Flugunfall bei Melle verwickelt.
Zwei Unfälle innerhalb von 12 Jahren
Im Mai 2012 war das Flugzeug bei Melle mit einem Segelflieger in 600 Metern Höhe kollidiert. Der 51-jährige Pilot des Segelfliegers rettete sich mit einem Fallschirm und erlitt einen Schock. Sein Flugzeug stürzte 30 Meter hinter einem Wohngebiet in die Bäume auf dem Gelände eines Industriebetriebs. In dem Ultraleichtflugzeug befanden sich ein 45-jähriger Mann und dessen vierjähriger Sohn. Trotz beschädigter Tragfläche, konnte der Pilot die Maschine damals noch auf dem Flugplatz Melle-Gerden notlanden. Die Maschine wurde nach den Untersuchungen durch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung repariert.
Jetzt flog ein anderer Pilot
Bei dem jetzigen Absturz wurde die Tecnam P-92 Echo von einem anderen Piloten gesteuert, über den zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts weiter bekannt ist. Bei der P 92 handelt es sich um einen zweisitzigen Schulterdecker in Metallbauweise mit Kreuzleitwerk und Dreibeinfahrwerk. Die Konstruktion mit nebeneinander angeordneten Sitzen wird von einem Vierzylindermotor mit 80 PS und einem Propeller angetrieben.
Ausbildungs- und Charterbetrieb
Nach aktuellen Erkenntnissen ist eine Flugschule Halter des Flugzeugs und setzt die Maschine im Ausbildungs- und Charterbetrieb ein. Das Ultraleichtflugzeug verfügt über kein Kollisionswarnsystem, jedoch über ein Rettungssystem mit Fallschirm, das beim Absturz neben der A1 jedoch nicht funktionierte. Dies erschwerte die Rettungsarbeiten, da das System zunächst deaktiviert werden musste, bevor sich Rettungskräfte dem Wrack nähern konnten. Der verletzte Pilot konnte sich nach dem Absturz selbst befreien und wurde mit einem Hubschrauber in ein Osnabrücker Krankenhaus geflogen.
Wie ein aktuelles Foto von der Absturzstelle (oben) zeigt, hatten nicht nur die Autofahrer auf der A1 einen Schutzengel, sondern auch Reisende auf der direkt nebenan verlaufenden Bahnstrecke von Osnabrück nach Bramsche.