Nach einer Verfolgungsfahrt über eine Distanz von 161 Kilometern haben Beamte der Autobahnpolizei am Sonntagabend die halsbrecherische Fahrt eines 51-jährigen Mannes an der Anschlussstelle Osnabrück-Hafen stoppen können.
Gegen 18.50 Uhr waren Beamten der Autobahnpolizei Sittensen an der Anschlussstelle Elsdorf auf einen in Richtung Bremen fahrenden silbergrauen Mercedes aufmerksam geworden. Eine Überprüfung der Lüneburger Kennzeichen ergab, dass diese eigentlich für einen Ford ausgegeben waren. Um das auf dem Parkplatz Glindbusch genauer zu kontrollieren, gaben ihm die Polizisten ein Anhaltesignal. Der Fahrer ignorierte allerdings das Signal, gab Gas und flüchtete mit teilweise 230 Stundenkilometern auf der A1 in Richtung Osnabrück. Dabei bedrängte der Fahrer andere Verkehrsteilnehmer durch extrem dichtes Auffahren sowie Betätigen der Lichthupe und nötigte sie dadurch zum Fahrstreifenwechsel. Andere Fahrzeuge wurden von dem Mercedes-Fahrer rechts überholt, und in mindestens einer Situation kam es zu einem „Beinahe-Unfall“.
Keine Fahrerlaubnis und unter Alkoholeinfluss
Nach 161 Kilometern, bei denen die eingesetzten Polizeibeamten stets die Verhinderung und Minimierung von Unfall-und Gefährdungssituationen aller Verkehrsteilnehmer im Blick behalten mussten, fand die Verfolgungsfahrt allerdings gegen 19.40 Uhr ein Ende. Kurz vor der Anschlussstelle Osnabrück-Hafen musste der Fahrer seine Flucht in einer zweispurigen Baustelle abbrechen und konnte schließlich von der Polizei festgenommen werden. Es stellte sich heraus, dass der 51-jährige Lüneburger nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis war und unter Alkoholeinfluss stand. Für den Wagen konnte er keinen Eigentumsnachweis erbringen, die Ermittlungen der Autobahnpolizei Osnabrück dauern an. Dem Fahrer werden nun Straßenverkehrsgefährdung, Urkundenfälschung, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Nötigung, Verbotenes Kraftfahrzeugrennen, Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz und Verstoß gegen das Kraftfahrzeugsteuergesetz vorgeworfen. Verkehrsteilnehmer, die durch das Verhalten des 51-Jährigen gefährdet wurden, melden sich bitte bei der Autobahnpolizei Osnabrück unter 0541/327-2415.