André Schwämmlein, der Gründer von Flixbus und Flixtrain, plädiert für mehr Wettbewerb in der deutschen Bahnbranche und kritisiert die Deutsche Bahn für ihren Versuch, ihren Marktanteil zu maximieren.
Schwämmlein: „Die Deutsche Bahn will nicht den bestmöglichen Fernverkehr“.
Die Deutsche Bahn steht in der Kritik. „Die Deutsche Bahn will nicht den bestmöglichen Fernverkehr auf der Schiene in Deutschland, sondern sie will ihren maximalen Marktanteil halten und dafür die optimalen Rahmenbedingungen schaffen“, sagte Schwämmlein der „Süddeutschen Zeitung“. Seiner Meinung nach sei dies nicht gut für die Reisenden. „Wir wollen mehr Wettbewerb“, betonte Schwämmlein und forderte eine Öffnung der Bahn-Homepage für Wettbewerber.
Flix will großes Bahngeschäft aufbauen
Flix, das größte Fernbus-Netzwerk in Europa, macht der Deutschen Bahn bereits mit 15 Zügen Konkurrenz. „Wir wollen ein großes Bahngeschäft in Deutschland und Europa aufbauen“, kündigte Schwämmlein an und betonte, dass sie Zeit haben und in Dekaden denken.
Plädoyer für eine Entflechtung des Bahn-Konzerns
Schwämmlein plädiert zudem für eine Entflechtung des Bahn-Konzerns, wie von der Monopolkommission gefordert. „Es ist kristallklar, dass eine Aufteilung der Bahn zu einem besseren Schienenverkehrssystem in Deutschland führen wird“, sagte er. „Wir brauchen einen Netzbetreiber, der Interesse an einem guten Schienensystem insgesamt hat und nicht nur an den weißen Zügen.“
Optimistische Prognosen für Flix
Flix erwartet, dass 2023 ein neues Rekordjahr wird. „Auch 2023 rechnen wir mit Wachstum“, sagte Schwämmlein. „Die Leute wollen wieder reisen, gleichzeitig gibt es hohe Inflation, die Menschen haben weniger Geld – und entscheiden sich auch deshalb für uns als günstigere Alternative.“ Im Jahr 2022 lag der Umsatz bei 1,5 Milliarden Euro mit weltweit 60 Millionen Passagieren.