Die Anzahl an Unternehmensinsolvenzen ist im Juni zum zweiten Mal in Folge gesunken, laut den Forschern des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Trotz dieses Rückgangs bleibt die weitere Entwicklung des Insolvenzgeschehens im Sommer jedoch unsicher.
Unternehmensinsolvenzen im Rückgang
Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität sowie der dort angesiedelten Insolvenzforschung, hatte sinkende Insolvenzzahlen für Mai und Juni prognostiziert. Insgesamt wurden im Juni 1.169 Pleiten von Personen- und Kapitalgesellschaften gezählt. Obwohl die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Juni des Vorjahres und dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 gestiegen ist, zeigt die Entwicklung einen positiven Trend.
Großinsolvenzen und betroffene Arbeitsplätze
Die IWH-Analyse zeigt, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, die im Juni Insolvenz gemeldet haben, etwa 9.500 Arbeitsplätze betroffen waren. Dies liegt unter dem Wert vom Mai und ist etwa ein Drittel niedriger als im Juni 2023.
Große Arbeitgeber, die Insolvenz anmelden, können erhebliche und dauerhafte Lohn- und Einkommensverluste für ihre Mitarbeiter verursachen. Die Zahl der von Großinsolvenzen betroffenen Jobs bietet daher einen guten Indikator für die Gesamtzahl der von Insolvenzen betroffenen Arbeitsplätze.
Zukünftige Entwicklung noch unklar
Die von IWH erhobenen Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen vorausgehen, waren zwischen Januar und April deutlich gesunken und sind im Mai erneut angestiegen, im Juni jedoch wieder gesunken. Daher ist das Bild für den weiteren Trend unscharf. „Wir rechnen damit, dass die Insolvenzzahlen im Juli wieder leicht nach oben gehen werden“, sagte Müller. Für die Folgemonate ist jedoch noch kein stabiler Trend erkennbar.
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