Martinshörner und zuckende Blaulichter schreckten manch eine Leserin und Leser in der vergangenen Nacht aus dem Schlaf. Hintergrund ist die vorgeschrieben Sicherung der Kolonnenfahrt von Rettungsfahrzeugen, die seit Freitag in mehreren Gruppen aus Osnabrück ins Hochwassergebiet unterwegs sind.
Den Anfang machte am frühen Freitagmorgen eine Fahrzeugkolonne des THW, gefolgt von zahlreichen Helfern aus dem Landkreis, die sich mit ihren Einsatzfahrzeugen teils am Kreishaus gesammelt hatten.
Mit insgesamt fünf Fahrzeugen brach schließlich am Samstagmorgen die Feuerwehr Osnabrück noch vor Sonnenaufgang ins Katastrophengebiet von Nordrhein-Westfalen auf. Ziel war es bei Abfahrt mit elf Kollegen der Berufs- und der Freiwilligen-Feuerwehr pünktlich bis 9 Uhr auf dem Gelände der Messe Düsseldorf anzukommen. Der Einsatzort im Krisengebiet wurde ihnen erst dort mitgeteilt.
Einsatz für zwei Tage – Verlängerung nicht ausgeschlossen
Auf den Fahrzeugen haben die Osnabrücker Feuerwehrleute Spezialpumpen dabei, die insbesondere für Hochwasserkatastrophen geeignet sind. Das Land Nordrhein-Westfalen hat an das Land Niedersachsen im Rahmen der Amtshilfe ein entsprechenden Hilfsgesuch gerichtet.
Die Feuerwehrleute stellen sich zunächst auf einen Einsatz von 48 Stunden ein. Eine Verlängerung mit einem entsprechenden Personaltausch schließt keiner aus. Da die Versorgung im Katastrophengebiet schwierig, wenn nicht gar sogar unmöglich ist, bereiten sie sich auf eine Selbstversorgung vor. Erschwerend hinzu kommt, dass auch Telefonleitungen und Digitalfunknetze zusammengebrochen sind.
Foto: Stadträtin Katharina Pötter, zuständig für die Feuerwehr, macht sich ein Bild von den Vorbereitungen bei der Feuerwehr an der Nobbenburger Straße (Sven Jürgensen, Stadt Osnabrück)