Nach umfangreichen Ermittlungen der Zentralstelle zur Bekämpfung krimineller Clanstrukturen der Staatsanwaltschaft Osnabrück und der Polizei sind am 18. und 19. Dezember drei Verdächtige festgenommen worden. Den beiden Männern (23 und 44 Jahre alt) sowie einer Frau (40 Jahre alt) wird unter anderem gewerbsmäßiger Betrug und Urkundenfälschung vorgeworfen. Dies gaben Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt.
Betrug in 84 Fällen
Die Beschuldigten sollen zwischen August 2019 und Februar 2024 in wechselnden Konstellationen und teilweise gemeinsam eine Vielzahl von Straftaten begangen haben. Den männlichen Verdächtigen wird vorgeworfen, in 84 Fällen Bußgeldbescheide wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten manipuliert zu haben. Dabei sollen sie Anhörungsbögen mit falschen Angaben gefälscht haben, um die Verjährung der Bescheide zu erreichen. Für diese Dienste sollen sie insgesamt fast 38.000 Euro von betroffenen Verkehrssündern kassiert haben.
Sozialleistungsbetrug durch weibliche Beschuldigte
Die 40-jährige Frau wird derweil verdächtigt, in elf Fällen Sozialleistungsbetrug begangen zu haben. Sie soll sich durch falsche Angaben gegenüber der Krankenkasse und dem Jobcenter unrechtmäßig Leistungen erschlichen haben.
Großeinsatz der Polizei und Untersuchungshaft für die Männer
Die Ermittlungen führten zu Durchsuchungs- und Haftbefehlen, die am Mittwochmorgen mit einem großen Polizeiaufgebot vollstreckt wurden. Neben Beamten der Fahndung und Verfügungseinheit war auch die Diensthundeführerstaffel im Einsatz. Zwei hochwertige Autos, Elektronikgeräte sowie rund 25.000 Euro Bargeld wurden beschlagnahmt. Zudem wurde ein Vermögensarrest über 150.000 Euro angeordnet.
Die beiden männlichen Verdächtigen wurden dem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Die Frau wurde unter Auflagen vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Die sichergestellten Beweismittel werden nun ausgewertet, um die laufenden Ermittlungen weiter voranzutreiben.