Vor zwei Jahren fiel mit dem Abriss der alten Justizvollzugsanstalt der Startschuss für den Bau eines neuen Justizzentrums in Osnabrück. In der Innenstadt wird ein sechsstöckiger Bau errichtet, in dem zukünftig das Land- und Amtsgericht Osnabrück, die Staatsanwaltschaft sowie die Justizvollzugsanstalt untergebracht werden. Die Baumaßnahmen gehen gut voran: Am Mittwoch (19. April) feierte das Staatliche Baumanagement Nord-West Richtfest für den 40-Millionen-Euro-Neubau.
Im Innenhof des Lands- und Amtsgerichts wird seit 2021 ein gemeinsam nutzbares Gerichts- und Justizvollzugsgebäude gebaut. In den unteren Etagen entstehen Büroflächen für die Gerichte, in den oberen Etagen eine Justizvollzugsanstalt mit 40 Haftplätzen. Im obersten Geschoss wird sich der mit Gittern überdachte Freigängerhof der Justizvollzugsanstalt befinden. Das Justizzentrum wird über eine neue zentrale Eingangshalle erschlossen, die zwischen den Gebäuden des Land- und Amtsgerichtes errichtet wird. Planmäßig soll es im August 2024 fertiggestellt werden.
Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Zum Richtfest erschienen neben Dr. Thomas Veen (Präsident des Landgerichts Osnabrück) und Dr. Christiane Hölscher (Präsidentin des Amtsgerichts Osnabrück) auch Staatsekretärin Sabine Tegtmeyer-Dette (Niedersächsisches Finanzministerium), Kathrin Wahlmann (Niedersächsische Justizministerin) und Cristina von Pozniak-Bierschenk (Leiterin des Staatlichen Baumanagements Region Nord-West). Kathrin Wahlmann, die selbst am Landgericht Osnabrück als Richterin arbeitete, bezeichnete die Baumaßnahmen als „Operation am offenen Herzen“: Die Arbeiten finden während des laufenden Gerichtsbetriebs statt und erschweren den Arbeitsalltag deswegen erheblich. Sie bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Gerichte, die dem Baulärm der letzten Jahre ausgesetzt waren – für sie wird es ein eigenes Fest geben, sobald die Baumaßnahmen fortgeschrittener sind.
Nach ausführlichen Grußworten richteten zwei Handwerker der Firma Hofschröer den Kranz am Rohbau des Justizzentrums. Mit einem großen Kran wurde er nach oben gezogen und dort von den Handwerkern angebracht. Mit viel Applaus und ein paar Schnäpsen sprachen sie den Richtspruch, bevor sie gemeinsam mit den Gästen aus Politik und Justiz ihre Arbeit feierten.