„Der Anblick ist nichts für schwache Nerven“, mit diesen Worten kündigte uns ein Leser, ein Handyvideo an, das am Dienstagnachmittag mit dem Mobiltelefon am Osnabrücker Neumarkt gemacht wurde.
Auf dem Video ist ein Fensterputzer zu sehen, der scheinbar ungesichert auf dem Fensterrahmen eines Fensters in der obersten Etage des Gerichtsgebäude steht.
Um die oberen Sprossenfenster zu erreichen, die er von außen reinigt, streckt er sich auch noch auf die Zehenspitzen und verschlechtert die Stabilität seiner ohnehin bereits sehr wackeligen Lage noch zusätzlich.
Ein Sicherungsseil samt den Oberkörper umfassendem Geschirr oder ein mobiles Schutzgitter ist nicht zu erkennen.
„Gefahrensucher“ bringt auch Passanten in Lebensgefahr
Ganz offensichtlich ist der Fensterputzer mit dem roten T-Shirt Teil einer Reinigungstruppe. Im Fenster links von dem „Gefahrensucher“ ist eine weitere Reinigungskraft mit einem roten T-Shirt zu erkennen.
Ohne die Gefahr zu erahnen, denn auch sie könnten bei einem Absturz des übereifrigen Fensterputzers erschlagen werden, warten zahlreiche Passanten rund 10 Meter weiter unten auf ihren Bus an der Haltestelle vor dem historischen Gerichtsgebäude.
Was läuft da falsch beim Landgericht?
Unserem Leser, das betonte er im Gespräch mit unserer Redaktion, geht es nicht darum hier einen einzelnen Mitarbeiter der Reinigungstruppe bloßzustellen. Für ihn scheint hier „ganz grundsätzlich bei Gericht etwas falsch zu laufen“. Entweder die Reinigungsleistung wurde falsch ausgeschrieben oder die externe Putztruppe wird nicht richtig überwacht.
Mit Dienstleistungsverträgen, deren Überwachung und den daraus resultierenden Haftungsfragen bei Arbeitsunfällen kennt man sich in dem Gebäude ja eigentlich aus…