Mehr als 2/3 unserer Leser lehnten in einer aktuellen Umfrage der HASEPOST die vergangene Woche von Stadtbaurat Frank Otte präsentierten Pläne für den Umbau des Schlossgartens ab.

AFP

Auch bei Facebook wurde vor allem die umfangreiche Bepflasterung des Bereichs vor dem historischen Schlossgebäude kritisiert. Wo heute noch mehrere kleine Springbrunnen und zahlreiche Blumenbeete den Besucher erfreuen, soll ein grosser Platz mit einem wuchtigen Wasserbecken entstehen.

Mit der FDP meldet sich trotz Sommerpause die erste Partei zu Wort. Die Liberalen zeigen sich verwundert über die Zustimmung der Verwaltung zu dem Entwurf eines Berliner Planungsbüros und erinnern an die schlechten Erfahrungen der Osnabrücker mit längst wieder trockenen Brunnen.

Zahlreichen Brunnen wurde der Hahn bereits abgedreht

„Der Siegerentwurf für die Neugestaltung des Schlossgartens verwundert und lässt auftretende Probleme erahnen. Es ist recht verwunderlich, dass ein Schlossgarten, der jedes Jahr eine Strahlkraft dank seiner Blumenbete entwickelt und somit zum Verweilen einlädt, nun zugepflastert und mit einem neuen Brunnen versehen werden soll. Der Schlossgarten ist einer der wenigen Orte in der Stadt, der sich dadurch auszeichnet, dass er den Menschen ein Meer an Farbenpracht dank unterschiedlicher „Blumenmeere“ bietet. Das Anlegen einer anderen Grünfläche im Schlossgarten wird diese schöne Farbenpracht auch nicht ersetzen,“ so der Osnabrücker FDP-Politiker Moritz Gallenkamp.

Der Kreisvorsitzende der Osnabrücker Liberalen, der im kommenden Jahr einen Landtagsposten übernehmen will, führt weiter aus: „Aus einem Blumenmeer wird eine Steinwüste! Dass die Mitte des Schlossgartens nun ein neuer großer Brunnen zieren soll birgt schon eine gewisse Ironie. Früher gab es in Osnabrück zahlreiche Brunnen. Immer mehr Brunnen wird jedoch wegen der erheblichen Kosten das Wasser abgedreht. Was spricht gegen die bisherigen Brunnen? Sie trotzen dem Wetter, sind scheinbar unverwüstlich und erfreuen die Menschen. Auch ist zu erwarten, dass die Verantwortlichen, in Hinblick auf die Vergangenheit, auch bei diesem Brunnenprojekt die rechtlichen Aspekte nicht vollumfänglich erörtern und abklären werden. Die letzten beiden Brunnenprojekte, Ledenhof und Bahnhof, waren geprägt von juristischer Problematik, da die Komplexität des Architektenrechts wohl nicht berücksichtig wurde.“

Nichts gegen Umgestaltung, „warum aber werden Grünflächen zugepflastert“?

Gallenkamp meint abschließend: „Es spricht nichts gegen die Umgestaltung des Schlossgartens, sofern die Stadt die finanziellen Mittel hat, was schon bezweifelt werden kann. Warum aber werden Grünflächen zugepflastert, während Privatleute und Kaufleute Versiegelungen zu vermeiden haben und warum wird ein neuer Brunnen geplant, während in Osnabrück die Gelder fehlen, die alten Brunnen am Laufen zu halten? Mit dem neuen, künstlerisch sicherlich tollen, Entwurf wird die Stadt wohl wieder Folgeprobleme bekommen, die nicht sein müssen.“

<sub>Illustration unter Verwendung eines Pressefotos der OSB.</sub>

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