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FDP-Politiker will auch nach den Sommerferien keine Busse auf dem Neumarkt

Das aktuell keine Busse über den Neumarkt fahren, ist schon eine absurde Geschichte. Nach jahrelanger Planung und einem Architektenwettbewerb im Jahr 2014, sollte nun in diesem Sommer die Umgestaltung des Neumarkts in Angriff genommen werden – unabhängig davon ob das Einkaufsenter kommt oder nicht.

Wie wir inzwischen wissen kommt das Einkaufscenter tatsächlich nicht, aber auch die Umgestaltung des Neumarkts wurde nur eine Woche(!) vor dem planmäßigen Ende der europaweiten Ausschreibung abgeblasen. Grund für die überraschende Absage: Am nicht weit entfernten Rosenplatz ist nur wenige Jahre nach der Renovierung eine ganz ähnliche bunt eingefärbte Betondecke rissig geworden und die Verwaltung befürchtet nun, dass Osnabrücks hässlichster Platz nach der Umgestaltung – die ihn eigentlich hübscher machen sollte – ebenfalls in Rekordtempo nochmals unansehnlicher werden würde.

Blöd war die ganze Angelegenheit vor allem für die Stadtwerke, denn die hatten in monatelanger Kleinarbeit ihr Liniennetz und den Fahrplan so umgestellt, dass dieser für die geplanten Bauarbeiten den Neumarkt umfährt. Nun gibt es aber keine Baustelle am Neumarkt, die Busse fahren trotzdem drumherum.

Oberbürgermeister: Busse sollen nach den Sommerferien wieder normal fahren

Allerdings soll diese Umfahrung einer faktisch nicht vorhandenen Baustelle nicht von Dauer sein. Auf Druck von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, der auch Aufsichtsratschef der Stadtwerke ist, wird der Fahrplan wieder rückabgewickelt, damit pünktlich zum Ende der Sommerferien die Busse wieder durch das Herz der Stadt fahren können.

Das allerdings stößt auf Widerstand der Osnabrücker Liberalen, die ohnehin einen einen „stark busreduzierten Neumarkt“ anstreben. Diese Forderung wiederholt deren stadtentwicklungspolitische Sprecher Oliver Hasskamp in einer am Donnerstag verbreiteten Erklärung.

FDP: Busumleitung als Testphase beibehalten

Hasskamp, der in Ratssitzungen gerne betont, welch begeisterter Zweiradfahrer er sei, hält es für einen Fehler, jetzt wieder zurückzurudern. Besser wäre es, die aktuelle Umleitung als Testphase zu nutzen. Durch die zurzeit deutlich reduzierten Busse auf dem Neumarkt und der busfreien vorderen Johannisstraße sei die Situation für Fußgänger bereits deutlich entspannter als vor der Umleitung. Genau diese verkehrliche Situation könnte der erste Baustein zu einer spürbaren Anhebung der Aufenthaltsqualität auf dem Neumarkt werden, wenn der Neumarkt am Ende autofrei wird und sich die bauliche Situation verändert habe.

FDP-Politiker bekannt für unkonventionelle Forderungen

Hasskamp, der immer mal wieder mit unkonventionellen Forderungen auffällt, zum Beispiel wollte er schon mal für einen Fahrradweg alle Bäume an der Rheiner Landstraße „entfernen“, macht Wolfgang Griesert Vorwürfe: „Ohne Not habe der Oberbürgermeister nunmehr vor, den Altzustand wiederherzustellen“. Mit der Rückkehr der Busse auf den Neumarkt, so Hasskamp, werden „bewusst Steuergelder verschwendet“.

Verwaltung bereits im April auf Risse hingewiesen

Die FDP Ratsfraktion hatte bereits Ende April im Stadtentwicklungsausschuss auf die Risse am Rosenplatz eingewiesen und um eine Einschätzung der Auswirkungen auf den Neumarkt gebeten. Passiert war dann zwei Monate nichts, so Hasskamp.

„Wir fordern jetzt, bevor es zu einer Neuausschreibung der Betondecke auf dem Neumarkt und Johannisstraße kommt, nochmals die Linienführung zu überdenken. Wir wollen die jetzige Situation als Chance sehen und alle Beteiligten dazu auffordern, nunmehr auch hier einen Neuanfang zu wagen. Wir brauchen einen Neumarkt mit Aufenthaltsqualität und eine Fußgängerzone in der Johannisstraße, um die Attraktivität Osnabrücks als lebendige Einkaufsstadt zu erhöhen“, erklärt Hasskamp. Sein Appell: Lasst uns die jetzige Linienführung testen und dann weiter optimieren.


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